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Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes
Als Thehid das Gasthaus betrat, bemerkte er wie schnell der Wirt offenbar das Mobiliar wieder in Schuss gebracht hatte. Er mochte nicht wissen welche Hebel er in Bewegung gesetzt haben mochte, um den Urzustand wieder herzustellen.

Er brachte Ira noch in das für jenen angemietete Zimmer und sprach noch ein paar kleine Zauber über ihn, die vielleicht seine Genesung beschleunigen würden, sicher war sich Thehid aber nicht.

Er schritt unvermittelt in den Schankraum und setzte sich zu dem alten, auf Thehid etwas ungelenk wirkenden Zauberer und der Barbarin. Ersterer hatte ein Pfeife hervorgeholt, obgleich sie unüblich war.

*Ein merkwürdiger Kerl, ohne Zweifel. Aran Keraz... dazu noch dieser Name den ich nicht einordnen kann. Die Tage hier werden fast noch spannend.*

"Mein Name ich Thehid Enzyret. Gelehrter, Vagabund und ein freier Schüler der Lehren Rathmas. Man trifft so hoch im Norden wenige Menschen, die den arkanen Künsten wirklich aufgeschlossen gegenüberstehen, insofern bin ich erfreut eure Bekanntschaft zu machen."
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Als der Nekromant zu der Runde dazu trat, sah sich Aren nicht um, sondern blickte weiterhin gedankenverloren in das Feuer.
Er murmelte leicht vor sich hin.
"Einer von Rathmas Schülern also ... hät ich mir auch denken ... erfreut ..."
Ein Knall riss ihn aus seinen Gedanken, einer der Kartenspieler knallte seine Karten wütend auf den Tisch. Er hat wohl verloren.
Aren fuhr unbekümmert mit öliger Stimme fort.
"Seid gegrüßt Tehid Enzyret, Schüler Rathmas. Nun da wir alle beisammen sind, werde ich ihnen beiden erzählen, warum ich hier bin, warum ich auf der Suche bin.
Es geschah vor 3 Monaten in meinem Heim, in meinem Studierzimmer, in meinem Anwesen, dem Ort, an dem die Künste erforscht werden Zeit und Raum zu formen. Ich arbeitete daran die Zeit nur in einem begrenzten Umfeld zurück laufen zu lassen." Er sah unbewusst an seinem toten Arm herunter.
" Leider wollte es mir nicht gelingen und ich beschloss diesen Versuch auf später zu verschieben. Ich wollte gerade das Buch an seinen Platz bringen, als die Erde begann zu beben. Sie bebte, als würden einhundert Dämonen marschieren. In der Bibliothek entstand ein Riss. Nein kein Riss, wie ihr denken würdet, keiner der materiell verursacht wurde. Der Riss entstand im Raum-Zeit gefügte. Mir war sofort klar worum es sich handelte, es war ein Dämonentor. Ohne zu zögern trat ich hindurch. Nie hatte ich je eine solche Gelegenheit gehabt, die Welt der Dämonen, mag sie noch so gefährlich sein, zu erkunden.
Ich erreichte eine Klippe, eine Klippe, die über ein großes Tal ragte, welche derartige Maßstäbe besaß, dass jegliche weltliche Größe dagegen unter gehen würde. Dieses Tal..." Er stockte, als das Bild wieder vor seinen Augen erschien. Er schloss sie und erzählte weiter.
"Es war unmöglich sie zu zählen, es waren einfach zu viele. Eine...nein...mindestens 4 Armeen der Dämonen waren dort unten. Sie standen derart dicht nebeneinander, dass es unmöglich war den Boden zu sehen. Ich konnte meinen Augen nicht trauen und sank in die Knie.
In diesem Moment erschien hinter mir eine Stimme, es war keine Menschliche, sie war verzerrt und vom Bösen durchdrungen. Doch redete sie ruhig und beharrlich.
'Sieh Keraz, das Ende ist nah. Die Armeen der Hölle sind bereit, der Himmel wird fallen. Unser Herr wird wiederkehren und uns in die ewige Verdammnis führen. Ihr? Ihr werdet leiden, ihr schwachen Menschen werdet alle leiden und den Zorn des größten aller Übel kennenlernen. den Zorn Diablos.'
Als der letzte Name fiel, drehte ich mich erschrocken um, wurde doch Diablo vor langer Zeit besiegt. Hinter mir stand ein Dämon, den ich zuerst nicht einordnen konnte, nicht erkannte. Er schrie mich mit einer Macht an, die ich noch nie gesehen hatte und ich wurde rückwärts die Klippe herunter geschleudert. Ich dachte erst ich schlage auf dem Boden auf und die Armeen des Bösen würden meinen Körper zerfetzen, doch wachte ich stattdessen in meinem Studierzimmer auf. Als wäre nichts geschehen.
Sofort sah ich die Bücher durch, um den Dämon zu identifizieren.
Als ich ihn gefunden hatte..."
Aren verstummte eine kurze Zeit, nachdenklich. Er schüttelte leicht den Kopf.
"Habt ihr schon einmal einen gefallenen Engel gesehen? Ein Licht, das zum Schatten geworden war? Ich sprach mit Izual, einem korumpierten Engel.
Ich weiß nicht warum er mich rief, warum er mir dies erzählte, doch möchte ich dies herausfinden.
Ich schlief schlecht in jener Nacht, geplagt von Alpträumen, Bildern, Menschen, die ich nicht kannte leideten, andere kämpften, wieder andere starben.
Doch oben, hoch oben auf einem Berg in den Wolken stand eine Gruppe Menschen, die überlegen auf all dies herunter sah und mit einem Mal war alles Leid verschwunden."
Er drehte sich um und sah die Beiden am Tisch eindringlich ein, während er einen Zug seiner Pfeife nahm.
"Ihr, Jora Krummvasuvir vom Kriegervolk, und Ihr, Thehid Enzyret Schüler Rathmas, gehörtet zu jener Gruppe. Euer Gesicht erschien mir in einer Vision und daher machte ich mich auf, die zu suchen, die das Große Übel zurückschlagen können. Doch habe ich zulang gesucht. Das Böse ist schon unter uns."
Ein weiterer Zug an seiner Pfeife und er drehte sich wieder dem Feuer zu.
Als stünde er vor einer unmöglichen Aufgabe, schüttelte er mit geschlossenen Augen den Kopf und blickte darauf zu Boden.
"Hört ihr den Ruf? Hört ihr den Klang durch die Berge hallen? Den Ruf des Schicksals? Den Klang der Vernichtung..." murmelte er.
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Jora stutzte. Aran Keraz hieß der Wunderling also. Woher der kam, wussten die Götter. Und er erzählte ihr wunderliches. Allzu wunderliches.

" Du willst sagen, das euch eine ... Vision hierhergeführt hat ? Diablos Diener sind uns in diesen Gefilden nicht unbekannt. Wir haben mehr mit denen zu tun, als du dir denken kannst. "

Sie wurde von ihrem ankommenden Met unterbrochen, von dem sie zu erst einen gierigen Schluck nahm, bevor sie fortfuhr.

" Mir ist egal, wozu ich auserwählt wurde, solange es genug Bier zu saufen und Schädel zum einschlagen gibt. Aber erzähl mal weiter, wohin hat dich dein Traum geleitet ? "
Breaking the Law !
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"Das ist... ungewöhnlich," meinte Thehid nachdenklich: "Ich bestreite nicht das hier eine große Macht am Werke war, als Traum möchte ich dies nicht abtun, doch warum sollte die Hölle selbst ausgerechnet euch in ihre finstersten Pläne einweihen? Wenn deren Herren Interesse hätten Menschen mit der Gewissheit der Untergangs zu quälen, warum ausgerechnet euch? Wer weiß von wem diese Vision kam und was sie bezwecken sollte?"

*Unmöglich! Und doch deckt es sich mit dem warum ich diesen verfluchten Ort überhaupt aufgesucht habe. Noch sollen sie über die alten Legenden nichts wissen, erst muss ich mir sicher sein.*

"Aber der Herr des Schreckens selbst? Vielleicht nur ein Trick. Eine fingierte Falle. Doch warum sollte man euch ein eine locken wollen? Eure Kräfte in Ehren, aber es gibt weit mächtigere Magiekundige als wir alle gemeinsam machtvoll sind."

Er hielt kurz inne.

"Mag unser Dämon hiermit in Zusammenhang stehen?"
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Aran betrachtete Tehid mit einem kritischen Blick, als er sich mit leicht enttäuschter Stimme an ihn wandte.
"Ihr stellt mir Fragen auf die ich keine Antwort kenne, grundsätzlich pflege ich den Umgang mit Dämonen zu...meiden."
Das letzte Wort betonte er absichtlich.
Ihn störte es, dass es solche Fragen gab und er würde erst aufhören zu suchen, wenn er das gefunden hatte, wonach es ihm in diesem Moment am meisten verlangte. Der Antwort.
"Ihr und eure Kameradin wart meine größte Chance eine Erklärung dafür zu finden, wieso die Hölle selbst mich einweihen sollte.
Nun da ich weiß, dass diese Hoffnung die reinste Narretei war, bleibt mir nur mich weiter auf meine Reisen zu begeben."
Mit seinem letzten Satz sah er die Kriegerin an, während eine leichte Benommenheit sich in ihm breit machte.
"Ich strebte nach einem Leben in Ruhe, abseits der verkommenen Menschen, welche dieser Zeit ihr Unwesen auf der Welt treiben, doch erscheint mir dieses Ziel als weit entfernt. Meine Absicht ist nicht Euch von euren derzeitigen Auftrag abzubringen, glaubt mir in dieser Hinsicht, dass ich wesentlich lieber die Gesellschaft anderer meiden würde. Doch bewegt sich in mir ein Gedanke, der mir sagt, dass meine Vorlieben schon lange nicht mehr zählen. Auch wenn ich es nicht gern ausspreche, doch bitte ich euch mich zu begleiten. Meine Vision, das Auftauchen des Dunklen Engels und die aufkommende Dunkelheit müssen einen Grund haben. Nach diesen werde ich suchen."
Eine kurze Pause folgte seinem kleinen Vortrag, in der er an seiner Pfeife sog.
Er ließ sich Zeit den Qualm auszublasen, Zeit in der er über das vielleicht Kommende nachsannte.
"Ihr werte Kriegerin, dürftet denke ich von uns allen am meisten Freude in diesem Unterfangen abgewinnen."
Er hoffte, die Barbarin erkannte den Sinn seines Satzes, schließlich dürfte es an Feinden nicht mangeln, wenn man im Begriff ist die Pläne der Hölle und der Übel zu vereiteln.
"Solltet Ihr mich begleiten, so habe ich jedoch nur einen Anhaltspunkt, den mir meine Vision zeigte, den Chetwald. Doch habe ich mich bisher nicht dorthin gewagt."
Aren sah die Beiden an, während ihm eine leichte körperliche Schwäche übermannte.
"Ich weiß nicht weshalb ich nun vor euch stehe, doch vermute ich einen höheren Sinn darin. Solltet Ihr Bezahlung erwarten, so gewähre ich euch diese in Höhen, die Ihr nirgendwo wieder finden werdet."
Mit einer Handbewegung, ließ er seinen Stab wieder in seine Hand gleiten, gerade noch rechtzeitig, als die Schwäche sich auf seinen ganzen Körper ausbreitete und er drohte zusammen zusacken.
Lächelnd stützte er sich mit seinem ganzen Gewicht auf den Stab.
Ich bin halt doch nicht mehr der Jüngste.
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Thehid hatte kein Interesse daran, den Alten zu vergraulen, man sah ihm an, dass er sich diese Fragen offenbar schon häufig selbst gestellt haben musste und damit zu keiner tiefern Einsicht gelangt war.

Thehid wagte ein vorsichtige Andeutung über seine Beweggründe, die ihn auf diese Insel trieben, wollte aber wage bleiben und so erscheinen, als ob er nur geringes Wissen darüber besaß: "Ich muss euch sagen, dass ich selbst nicht ohne Grund auf diese... Insel gereist bin. Mein alter Meister hatte viel für die ältesten Legenden übrig und ohne Zweifel hat er mich in dem zweifelhaften Zauber der Krypten und Gruften meiner Jugend damit angesteckt. Eine davon ist mir stets in erinnerung geblieben. Es war der Bericht über eine Stadt die noch den Ahnherren der ersten Nephalem als Heimstätte gedient haben soll. Sie soll sowohl geheime Tore in den Himmel als auch blutige Pforten in die Hölle besessen haben. Die Stadt selbst soll in Sündenkrieg oberflächlich vernichtet und mit einem Bann belegt worden sein der sie verbarg, damit niemand aus allen Welten sie je wieder als Knotenpunkt benutzen konnte.
Warum ich euch dies erzähle? Ich habe lange Zeit meines Lebens damit verbracht meine geistige Kraft darauf zu trainieren die Grenzen zwischen Leben und Tod kurzfristig aufzuheben, daher fließt meine Kraft. Ich beschloss diese Reise, in dies mir wenig geneigte Land, als es mir zum ersten Mal gelang eine verstorbene Seele zu isolieren. Sie drängte sich auf, wer sie war weiß ich nicht, aber sie warnte mich, bis es zur Tortur wurde, vor dem verborgenen Schatten des Nordens, denn ich sofort mit besagter Legende in Verbindung brachte. Ich erkenne einen Zusammenhang zwischen eurer Mystifikation und der Warnung meiner Bekanntschaft aus dem Totenreich."

*Eigentlich bereits zu viel. Ich kann nur hoffen das sie nicht fragen ob ich mit dem Geist noch in Kontakt stehe... Aber eine gut platzierte Lüge, im Falle des Falles, hat ja auch noch nie geschadet.*

"In sofern bin ich meinerseits bereit diese Suche zu begleiten, auch wenn ich als erstes Ziel die alten Archive von Caldruin bevorzugen würde, aber das hat Zeit."

Mit einem schelmischen Lächeln fügte er noch hinzu:

"Euer Gold nehme ich gerne an, solange es andernorts nicht größere Schätze zu finden gibt."
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" Gold brauche ich nicht, wenn du mir einen guten Kampf geben kannst, ist das Bezahlung genug. Aber zurück zum Thema. Du willst zum alten Wald ? Dort war frühr nur ein kleines Holzfällerdorf. Wir kommen in den Sommermonaten auch manchmal dorthin, für das Holz, aber das Dorf wurde von seinen Bewohnern schon lange aufgegeben. Dort hausen ein paar üble Viecher , wenn du unbedingt dort hinwillst, warte bis zum Sommer. Zumal die Mienen nicht fern sind. Dort findest du nichts als deinen Tot. "

Sie zog den kleinen Kristall aus ihrem Lederbeutel und wog ihn in der Hand.

" Derhier weist mir einen anderen Weg. Alles , was der Dämon gesagt hat, dieser Stein hier ... Wisst ihr", sprach sie und sah die beiden gegenüber an" , die Legenden des Nordens sind zahlreich, aber sie alle haben ihren wahren Kern. Unser Weg führt uns nach norden, zu meinem Heimatdorf. Kinder, ihr habt euch einen beschissenen Zeitpunkt ausgesucht um diese Hölle zu besuchen. Der Winter naht und er bringt jedes Jahr den Tod auf eisigen Schwingen ins Land. Kleine Leute wie ihr können schnell seiner Sense anheim fallen. Wir im Norden trotzen ihm schon seit Generationen, aber für euch ist das nicht der rechte Zeitpunkt um durch die Weltgeschichte zu tapsen. Wenn wir Klährung ersuchen, finden wir die bei unserem Skalden in Nordenwacht. Es sind etwa eine Woche Marsch bis zum Land´s End und von dort aus nochmals ein paar Tage, aber wenn wir nicht bald aufbrechen, holt uns das Eis ein. Ich schlage vor, wir gehen so bald es euch beiden möglich ist, in den Norden. Aber zunächst, folgt mir, dann kann ich euch ungestört erzählen, was es mit den Legenden auf sich hat, von denen ich ausgehe, das sie uns den Weg weisen werden. "

Mit diesen Worten stand sie auf, lehrte ihren Met und ging die Treppe nach oben zu ihrer Stube.
Breaking the Law !
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