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Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes
Diese kleine Kreatur mache Jora rasend. Was hatte der für einen Standesdünkel sie so anzuschreien.

Sie packte ihn beim Kragen, zog ihn zu sich heran und hob ihn von den Füßen.

" Hör zu Winzling. Ich weis nicht, was in dich gefahren ist oder warum du so dummdreist bist, aber dein Leben hängt am seidenen Faden. Vielleicht würde es mir ja gefallen, dem Dämon ein letztes Mahl vorzuwerfen. Aber wenn du noch einmal ausfällig wirst, reiß ich dir deinen kleinen Schädel von deinen Schultern Winzling ! Verstanden ?" Knurrte sie ihn an und fletschte die Zähne. Ihr Gebiss schien gewachsen zu sein und alle ihre Zähne waren rasiermesserscharf. Doch im nächsten Moment war alles wieder verschwunden.

" Dann lass uns mal was erlegen. Ich will mir ein paar Trophäen sammeln. " meinte sie beiläufig zu Tehid und stieß die Tür nach draußen auf. Es war kühl und die Sonne war beinahe untergegangen.
Breaking the Law !
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Die Straßen waren wie leer gefegt. Niemand wagte sich nun bei Anbeginn der dunkelen Stunden einen Fuß nach außen zu setzen, nicht nach den Ereignissen der letzten Wochen. Alles was man hörte waren die Schritte der drei, die an den Häusern widerhallten.

Doch dann mischte sich plötzlich ein anderes Geräusch unter die Klänge dieser Nacht. Es war ein lautes Platschen, als ob etwas aus dem Wassen gekommen wäre. Und dann ein tiefes Grollen hinter ihnen.

*Da ist es nun. Die Falle da hinten können wir jetzt vergessen.*

Thehid zog seine beiden Dölche.
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Mit der sinkenden Sonne verschwand auch die letzte Wärme aus dem Land. Nichts als ein eisiger Wind und eine sternenklare Dunkelheit blieb zurück. Am Horizont zogen sich dicke Wolken zusammen und der Seewind würde sie wohl in der Nacht bis hierher treiben. Der Winter kam. Und er kam schnell.

"Still!" zischte Jora und spitzte die Ohren. Doch die Geräusche waren verschwunden.

Sie lauschte in die Nacht hinein und schnupperte den Wind. " Es ist hierlang ! Los ! " Knurrte sie und lief geschwind voraus. Es hatte sich wohl zwischen die Häuser geschlagen und wollte ihnen in den Rücken fallen.

" Hierlang, vielleicht können wir es in die Enge treiben ! " Doch kaum hatte sie das gesagt, wäre sie beinahe in das Ding hineingelaufen.

Es war ... verstörend. Es sah entfernt menschlich aus, aber seine Beine waren überdimensional lang und große krallenbewehrte Füße gruben sich ins Holz unter ihnen. Metallene Klingen und Haken schienen aus seinen überdimensional langen und dünnen Armen zu wachsen und schattenhafte Hände krochen wie dünner Rauch an der Hauswand hinter ihm entlang.

" Das ist nicht was ich mir vorgestellt habe ... " brummte Jora und griff nach ihren Äxten. " Jetzt gehts dir ans Leder ! "

Der erste Schwung verfehlte sein Ziel aber der Zweite traf. Doch der Dämon wehrte ihn problemlos ab. Die Axt glitt an den Metallhaken in seinem Arm ab und verursachte keinen Schaden. Er selbst war aber alles andere als unbewaffnet. Zwei schwere rostige Mondsichelschwerter trug er bei sich und schlug nach ihr, aber ihr Axtgriff war massiv genug den Schlag abzufangen. Mit einem kräftigen Tritt zog sie dem Ding die Beine unter dem Rumpf weg, doch es hatte ein Ass im Ärmel. Die schattenhaften Arme aus seinem Rücken krallten sich ans nächste Hausdach und innerhalb eines Lidschlages schwang es sich aufs dach und sprang mitten zwischen sie und die beiden anderen.
Breaking the Law !
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Still wartend, saß der alte Magier auf dem Dach eines relativ kleinen Hauses, das Gewicht seines Oberkörpers auf dem Stab ruhend. Sein linker Arm ruhte auf seinem linken Knie.
Ein Spektakel in der Nähe hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und geduldig studierte er das Vorgehen.

Schon vor einigen Wochen hatte er diese Insel erreicht und war seitdem immer in Bewegung gewesen, immer war er gezwungen gewesen weiter zuziehen und weiter zusuchen, weiter nach den Menschen zu suchen, welche ihm beschrieben worden, welche ihm versprochen wurden...
Erst seit ein paar Tagen hatte er sich in Reedweiler niedergelassen und streifte nun jeden Tag durch die Straßen, immer auf der Suche.

Während er den Kampf unweit vor sich beobachtete, ließ sich ein kaum merkliches Lächeln auf seinem alten Gesicht nieder.

Endlich hab ich sie alle gefunden...


Er sah die hochgewachsene, stämmige Kriegerin, wie sie mit dem Wesen kämpfte und augenscheinlich alles daran setzen wollte diesem Monstrum das Innerste nach außen zu kehren.
Interessiert beobachtete er auch den kleineren Mann, verrobt und fraglich in seiner Rolle bei diesem Kampf.
Aran ließ den Kopf auf die Brust sinken und zog sich unter ein wenig körperlicher Anstrengung an seinem knorrigen Stab in die Höhe.

Es wurde Zeit sich bekannt zu machen.

Unter Konzentration nutzte er seine Teleportationsgabe, um sich von dem Dach auf den Boden zu bewegen und hinkte dann langsam dem Kampf entgegen. Etwas weiter entfernd blieb er schließlich stehen.
Aran hob den Stab in die Höhe und donnerte ihn mit einem lauten Knall auf den Boden. Seine Hand löste sich von seiner einstigen Stütze, welche nun zu schweben begann.Er fing an bestimmte Zeichen mit seinen Fingern in der Luft zu beschreiben, welche er durch das Studium der Arkanen Künste gelernt hatte. Nach kurzer Zeit schloss er seine Hand zu einer Faust und hielt sie gerade ausgestreckt, fixiert auf den Bereich des Kampfes.
Nun begann er die Beschwörungsformel zu flüstern. Leise, monotone Wörter hallten durch die Straßen, während er langsam seine Faust öffnete.
Während er dies tat, bildete sich neben der Kreatur vor ihm eine kleine Blase, die immer größer wurde, umso weiter er die Faust öffnete.
Eine Blase, die es der Kreatur unmöglich machen würde seinen Vorteil in Sachen Schnelligkeit weiterhin zu nutzen, indem Aran die Zeit selbst bitten würde, langsamer zu vergehen.
Als Aran's Hand nun völlig ausgestreckt war, umschloss die Blase nun fast die komplette Straßenbreite. Schon jetzt schwer atmend, hoffte er, dass die Kriegerin und ihre Gefährten diese Chance sinnvoll nutzen würden.
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Während sich die Barbarin in den Kampf stürzte sprach Thehid vier Sätze eine vergessenen Sprache laut aus. Die Meister seines Orden würde dies nicht benötigen aber es half unwahrscheinlich den Geist zu fokusieren.

"Jonem hel Ginar,
Ginar habat Venem,
Venem ezh Metar,
Metar dew Jonem."

Etwas schien an ihm hinaufzufließen, dieser Eindruck wurde mit jedem Wort stärker. Was anfangs noch am ehesten Wasser mit verdrehten Flußeigenschaften ähnelte, schien sich schemenhaft zu menschlichen Gestalten herauszubilden, die seinen Körper umzuckten. Bei letzten Satz schienen die Geister sich zu sammeln und zwar in seinem rechten Dolch. Ein grelles grünes Aufblitzen war noch zu vernehmen, danach kaum mehr ein leichtes Schimmern auf der Waffe, doch der Spuck schien vorbei.

Plötzlich geschah etwas mit dem Thehid nicht gerechnet hat, da es viel zu abstrus schien, als dass es real sein konnte. Der Dämon verlangsamte sich sehr stark. Obgleich er nicht wusste wie er dies einschätzen sollte rannte er los und schrie er der Barbarin zu: "Nehmt diesen Dolch und versucht die Schale des Dämons damit zu durchbrechen! Doch berüht die Klinge nicht! Tödliche Magie durchwirkt ihn."
Er gab ihr die Waffe.
Er zog noch seinen Stab und wirkte seinen schwächenden Fluch auf die grässliche Kreatur. Doch nun wurde ihm ganz schwummerig im Kopf, so dass er er wieder ein Stückchen zurück taumelte.
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Magie. Sie konnte es fühlen, sie spürte, wie ihr Armulett auf der Brust sich erwärmte und schimmerte. Doch kam diese Magie nicht von Tehid, sie war mächtiger, sie war arkaner. Und sie beeinflusste den Dämon.

" Aus dem Weg ! " fauchte sie Tehid an und schlug ihm das Messer aus der Hand. " Denhier krieg ich so ! "

Mit einem gewaltigen Schrei trieb sie ihre beiden Äxte durch den Schädel des Wesens, durch die Brust, durch ihn hindurch. Es knackte, schwarzes Blut bespritzte sie und mit dem zereißen von Fleisch öffnete sich der Dämon wie eine blutrote fleischige Blume, nur um kurz darauf in Flammen aufzugehen. Sein Fleisch rauchte pechschwarz und der Rauch schien Gestalt anzunehmen.

Lange , dünne Arme und Beine formten sich heraus, stachelige Finger und ein langer schmaler gehörnter Kopf mit feuerroten Augen erhob sich in die Luft. Der Rauch schien sich zu verdichten, die Arme wurden fest, schimmernde Adern durchzogen sie wie Glut die unter der Asche lauert und der knochige Brustkorb füllte sich mit einem wärmenden Licht.

" Was verlangen Sterbliche von ihm ! " sprach der Dämon mit einer Stimme, als würden Felsen im Gebirge fallen.
" Sprecht zu ihm ! "

" Was ich von dir will ? Deinen Schädel und Antworten. Wer hat dich gerufen ! Leite mich ! "
Breaking the Law !
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Nur wenige Sekunden hielt Aran die Zeit nahezu still, bis er erschöpft auf die Knie sank und sein Brustkorb sich rasend schnell hebte und senkte.
Seine Lunge brannte, sein Herz drohte zu explodieren, mit seiner rechten Hand griff er sich an die Brust, um sich zu beruhigen, während sein Stab aus der Luft mit einem leisen hohlen Knall auf den Boden aufschlug.

Seine Sicht begann zu verschwimmen und ihm drohte Bewusstlosigkeit, er wusste es bereits, doch noch war nicht der rihtige Zeitpunkt dafür.
Er konzentrierte sich, beruhigte sich, atmete langsamer, beruhigte sein Herz.
Langsam aber sicher nahm alles wieder Gestalt an und er sah eine neue Kreatur vor sich, die mit der Kriegerin zu sprechen schien, doch verstand er ihre Worte nicht, ein monotones Fiepen herschte in seinem Ohr vor.

Aran atmete langsam und lange aus. Darauf stützte er sich mit seinem Arm auf einem Bein ab und drückte sich nach Oben. Wie durch Geisterhand beschrieb er ein Zeichen mit deiner Hand in der Luft und sein Stab fand seinen Weg in jene von ganz allein.
Er fixierte seinen Blick auf die Kreatur, er humpelte los.
Während die Kriegerin sich noch mit der Kreatur unterhielt, begann er Worte zu murmeln, ein monotoner Sprechgesang, während dessen seine linke Hand sich verkrampft zuckend hin und her bewegte, bis sie still stand und erst mit einem, dann nach und nach mit allen Fingern auf den Dämon zeigte.
Immer wieder ekelte es Aran, da die Finger oft dafür ausgerenkt oder gebrochen wurden, doch Schmerz spürte er zum Glück schon lang nicht mehr in diesem Bereich seines Körpers.

Törichte Kinder! Versuchen mit einem Basdart Diablo's ein Gespräch zu führen!
Innerlich schüttelte er den Kopf.

Nun began sich Druck aufzubauen, er ging von den Fingerspitzen aus und mit einem Mal begannen Hunderte kleine, vielleicht maximal 2 cm lange Nadeln aus komprimierter Luft auf den Gegner zu zu rasen.
Sie würden nicht viel gegen die Rüstung der Kreatur ausmachen, doch haben sie die profitable angewohnheit, auch noch die letzte Schwäche dieser Rüstung zu finden und diese Gnadenlos auszunutzen um das Innere nahezu zu zerstören.
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Thehid schüttelte den Kopf. Er hatte offensichtlich schon zu lange nicht mehr mit Barbaren zusamengearbeitet. Im Nachhinein erschien es ihm töricht überhaut auch nur in betracht zu ziehen, dass jemand ihrer Art auf Hilfe dieser Art angewiesen wäre. Er hatte den Panzer des Dämons, oder die Kraft dieser Krieger als zu schwach eingeschätzt. Oder beides.
Er kramte kurz in seinen Taschen und trank den ganzen blauen Trank, den er hervorholte. Immerhin war das Bannen eines Geistes dann doch eher sein Metier.

*Was soll's, Geister und andere entstofflichte Wesen liegen mir ohnehin eher...*

"Dämon, wer brachte dich in diese Welt?"

Der Geist wurde nun von Thehids Willen festgehalten und von der Frage umfangen. Gerade als Thehid merkte, dass er den Zustand nicht allzu lange halten können würde, bemerkte er Schritte hinter sich, war aber zu konzentriert um sich umdrehen zu können.

*Wer unterbricht uns nun?*
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Ganz plötzlich wurde es still. Totenstill. Seltsam, dachte Jora, etwas fehlt. Das Platschen der Wellen hatte unter dem Dorf aufgehört. Nichts war zu vernehmen.

Urplötzlich schoss der Dämon herum und zeigte mit der Hand hinter sie

" Törichter Narr ! Du kannst deinen Untergang nicht aufhalten ! " und mit eiem Krachen schossen Flammen hinter ihnen aus dem Boden. Auch Jora war herumgefahren und sah hinter den Flammen einen wunderlichen alten Mann stehen. Etwas sauste von ihm aus durch die Luft und duchrschlug den Dämon, doch die Löcher verschmolzen von innen heraus wieder.

" Deine Seele wird den Höllenfeuern Nahrung sein ! " Donnerte er zu Tehid und zog ihn mittels Magie zu sich heran und hob ihn auf Augenhöhe. Doch dann ließ er von ihm ab.

" Die Zerstörung ... ihr könnt sie nicht aufhalten. Ihr tragt ihre Saat schon unter euch ! Findet das Höllenfeuer und ihr findet Erlösung ! " Und mit diesen Worten löste er sich in Asche auf und war verschwunden. Nichts als schwarzer Staub blieb zurück. Mit ihm verschwand auch die Stille und das Feuer.

Jora wollte sich gerade zum gehen wenden, als sie hinter sich einen dumpfen Aufschlag hörte. Ira war in sich zusammengesackt und offensichtlich bewusstlos.

" Hab ichs dir nicht gesagt ? Der Junge hält nichts aus. " meinte sie spöttelnd zu Tehid und winkte dem alten Mann.

" Komm her Großväterchen und sag mir mal, was du mit unserem verrauchten Kumpan hier anstellen wolltest, " sagte sie zu ihm, wobei sie in die heiße Asche griff und eine Hand voll aufhob.
Breaking the Law !
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Interessiert beobachtete Aran das Treiben und lachte spöttisch, als die Kreatur zu ihm sprach.
Der Moment hielt nicht lang, bis die Kreatur verschwand und der Dritte Begleiter der kleinen Gruppe in sich zusammen sackte. Ruhig konzentrierte sich der alte Mann, um seine Hand zu beruhigen, die sich nun langsam wieder in ihre normale Form verrenkte.

Er war komplett ruhig und sah der Kriegerin gespannt entgegen, als sich diese an ihn wandte, antwortete jedoch nicht. Stattdessen merkte er, wie die drohende Bewusstlosigkeit wiederkehrte, drehte sich um und begann in die entgegen gesetzte Richtung zu Humpeln.
Aran schaffte jedoch nur ein paar Meter, bis er in die Knie gezwungen wurde.
Der Einsatz seiner Fähigkeiten war an seine absolute Grenze gestoßen.

Er drehte seinen Kopf zu der Kriegerin und starrte ihr kalt in die Augen. Er hielt diesen Blick einige Sekunden und begann sich wieder zu sammeln, wandte sich ab und bewegte sich langsam in Richtung der Kaserne.
Der alte Mann war sich sicher die Neugier der Gruppe geweckt zuhaben.
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