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Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - Druckversion

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Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - Jora - 15.01.2012

Zitat:Nun denn, willkommen im offiziellen RP-Thread. Möge das Posten beginnen!

Grauschwarze Wellen peitschten donnernd gegen die Steilküste und schossen ihre Gischtfontänen meterhoch in die Luft. Ein steifer Wind trieb salzige Luft über die kargen Hügel, in jede Ritze und durch jedes Loch. Die Küstenstraße verlief hier an einem kleinen Waldstückchen aus sturmgepeitschten, krummen und knorrigen Fichten vorbei. Hier und da standen zwischen den Hügeln einige krumme Bäume oder niedrige Windwüchsige Haine aus zähem Gehölz. Hier und da hatten sich einige Wacholderbäumchen einen Platz erkämpft, an sonsten strich der Wind nur durch hohes, trockenes Gras.

Trotz der Nähe zu Reedweiler war die Straße wie ausgestorben. Wen wunderte es, denn sie führte nur nach Nordenwacht und weiter hinauf in die Berge. Nichteinmal Hirten oder Bauern waren hier zu sehen. Die Bauern trieben ihre Schweine zu dieser Jahreszeit gerne in die Wacholderhaine, damit sie die Beeren fessen konnten, aber die Landschaft war wie Ausgestorben.

Jediglich eine einzige Gestalt kam von Norden die Straße herab. Das auffälligste waren wohl ihre roten Haare, die ungekämmt und ungebändigt im Wind wehten. Groß und muskulös war sie, dafür aber recht spärlich gekleidet für den nahenden Winter. Doch der beißend kalte Wind schien ihr wenig anhaben zu können und sie schien sich nicht daran zu stören.

Das Tor von Reedweiler war verschlossen und gleich drei Wachen standen davor. Das war das erste mal, das sie Reedweiler abgeriegent vorfand. Die Wachen kamen schon auf sie zu, als sie die Straße zum Tor herrunterkam.

" Halt. Reedweiler ist bis auf weiteres abgeriegelt. Wenn ihr zugang wollt, braucht ihr eine Genemigung! " rief ihr einer der Wächter entgegen.

" Was ? Warum sind die Tore versperrt ? " antwortete sie mit ihrer kräftigen Stimme.

" Das geht euch nichts an Bürger. "

Der Tonfall der Wache machte sie wütend. Sie mochte es nicht, wenn man herablassend mit ihr redete. Die Wachen waren weder etwas besseres noch schlechteres.
" Entschuldigt, aber habe ich mich gerade verhört ? " entgegnete sie und knackte hörbar mit den Fingern.

Der Wache schien die Situation unangenehm zu werden und er lenkte ein. " Entschuldigt, aber das sind Angelegenheiten der Wache. Wendet euch an Hauptmann Farengar. Ihr findet ihn gleich hinter dem Tor in der Kaserne. Ihn solltet ihr auch ansprechen, falls ihr gedenkt Reedweiler ... offiziell ... betreten wollt. Ich öffne euch das Tor "

Das Dorf selbst war nicht direkt hinter dem Tor. Dort befand sich nur die Kaserne und die Taverne zum trunkenen Jägersmann, eine der besseren Bleiben in Reedweiler. Von dortaus führte eine Holzbrücke hinaus zum Pfahldorf. Auf dem Kasernenhof waren einige Soldaten unterwegs, doch die schienen sie nicht zu beachten oder beachten zu wollen. Die Kaserne selbst war ehr ein sehr breiter Turm mit einigen Schilfgedeckten Anbauten und einem Stall für ein paar Armeepferde.
Vor dem Eisentor zum Gebäude stand ein weiterer Wachmann.
" Ääh ... ihr seht aber nicht aus, als wärt ihr von hier oder ? "

" Gut erkannt. Ich will mit dem Kommandanten sprechen. " Antwortete sie und die Wache öffnete ihr freudnlicherweise die Tür.

Der Hauptmann stand inmitten eines großen, kreisrunden Raumes an einem schweren Tisch, welcher überhäuft war mit Büchern, Schriftrollen, Karten und aderen Dingen. Etwas abseits saß eine weitere Person auf einem Stuhl und spielte mit einem nicht identifizierbaren Gegenstand.

" Drei. Wer sie waren, haben wir nicht rausfinden können. Sie wurden alle geköpft. "

" Das sind jetzt schon sieben Tote in drei Wochen, das geht so nicht weiter ! "

" Wir können unsere Patroullien nicht nochmehr verstärken, wir haben keine Männer mehr ! "

" Dann sendet einen Boten nach Caldurin ! "

" Bis uns der Fürst Verstärkung sendet, ist dir dein Bart durch den Tisch gewachsen ! Darauf brauchen wir nicht zu warten. Wir müssen die Sache anders angehen ! Die Wachen sind viel zu auffällig. "

" Hauptmann Farengar ? " Unterbrach sie die Unterhaltung.

" Jawohl ?! " Antwortete der bärtige Mann und richtete sich auf. Er umrundete den Tisch und musterte sie.
" Was gibt es so wichtiges, das ihr mich jetzt störem müsst ? "

" Man verwies mich auf euch, ich würde gern euer Städtchen betreten, aber eine eurer Wachen meinte, das das wohl nicht geht. "

" Da hat er nicht unrecht. Wir stecken im Moment etwas in ... schwierigkeiten. Aber sagt, wer seid ihr und was führt euch hierher ? " Der Hauptmann war ein kräftiger Kerl, hatte große Hände und ein kantiges Gesicht mit dichtem Bart und buschigen Augenbrauen.

" Ich bin Jora vom Stamm Schwarzkrähe. Ich komme aus dem Norden, bin auf der Durchreise und suche eigentlich nur nach Met und warmem Essen. " antwortete sie freundlich.

" Schwarzkrähe ... ihr seid aus dem Norden ! Nun, freunde aus dem Norden wollen wir doch unsere Gastlichkeit nicht verwehren. Aber wundert euch nicht, wenn man euch dieser Tage etwas ... undfreundlich empfängt. "

" Wurde ich schon am Tor. Aber was ist euer Problem ? Ihr sagtet gerate etwas von Toten ? "

" Gute Ohren habt ihr. Ja, wir haben in letzter Zeit ein Problem. Innerhalb der letzten drei Wochen sind hier immer wieder Menschen getötet worden. Immer das gleiche Muster, immer die gleichen Spuren. Aber alles verläuft im Sand. Ihr seht nicht so aus, als müsstet ihr euch vor einem Mordanschlag fürchten, aber ich warne euch trotzdem. Bleibt wachsam. Und vermeidet es, des Nachts durch die Stadt zu gehen. "

" Ich werde auf mich aufpassen. Aber sagt, soll ich mich für euch ein wenig umhören ? "

Der Kommandant schwieg und strich sich nachdenklich durch den Bart. " Wenn ihr das tun würdet, wäre ich euch zu Dank verpflichtet, aber ich glaube nicht, das ihr etwas von Belang erfahren werdet. Trotzdem bedanke ich mich für das Angebot. "

Damit verließ sie die Kaserne und machte sich auf den Weg nach Reedweiler selbst.

Das Dorf war gänzlich auf Pfählen erbaut. Stege verbanden die Häuser miteinander, bildeten Plätze und Brücken und ein recht unübersichtliches Gewirr aus Wegen. Das Dorf war quasi um den Hafen herum aufgebaut und so führten alle Wege irgendwann einmal zum Hafen. Dort standen die Handelshäuser, zwei der ältesten Bauten der Siedlung. In einem war das eigentliche "Handelshaus" untergebracht, ein Laden, der hier waren aus dem ganzen Königreich vertrieb, im anderen eine der besten Herbergen des Fürstentums, das " Seewind".

Dort wollte sie Unterkunft finden. Sie betrat den Schankraum und sah sich um. An der Theke stand ein kräftiger Mann und pollierte liebevoll ein Glas, im Raum saßen einige Gäste, die sie allesamt gleichsam verwundert und belustigt anstarrten.

Unbeirrt davon nahm sie an einem Tisch unweit des Kamins platz, stellte ihre Äxte griffbereit an die Wand und orderte Speis und Trank. Und sie orderte reichlich. Immerhin war sie seit fünf Tagen unterwegs, seitdem sie von der Nachttorherberge nördlich an der Küstenstraße aufgebrochen war. Langsam kam sie zur Ruhe, lehnte sich zurück , lauschte und beobachtete die Gäste.

Auf der anderen Seite des Raumes führte eine breite Treppe zum oberen Geschoß hinauf, wo man von einem Balkon hinunter in den Schankraum blicken konnte. Oben waren einige Zimmer sowie der Ausgang zum Außenbalkon zu sehen, an sonsten waren nur etwa ein Dutzend Leute unten im Schankraum.


Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - The Hidden - 15.01.2012

Drei lange Wochen befand sich Thehid Enzyret nun schon permanent in diesem verfluchten Rattenloch. Zuvor war er mit einem ebenso stinkenden, wie dreckigen Schiffchen hier in Reedweiler angekommen. Mit ihm reisten viele andere, teils skurrile Menschen aus verschiedensten Teilen Sanktuarios, zusammengepfercht in einem zu kleinem Laderaum. Er fragte sich was all diese Leute an diesen Ort getrieben hatte. Diese Insel war abgeschottet und es gab nur wenige Informationen über sie. Lediglich bei den wenigen Städten am Festland, die mit Reedweiler Handel trieben konnte man etwas über sie erfahren.

Es gab hier einige Orte - zumindest einigen Legenden nach, die ihm durchaus interessant erschienen. Sie allein waren es aber nicht die ihn an diesen Ort getrieben hatten.
Und nun saß er fest. Er verscheuchte Ratten und anderes Ungetier für die Bürger und übernahm manchmal, aus seiner Sicht unnötige, Botengänge. All zu viel schien es hier nicht zu tun zu geben.
Sicher hatte er auch schon an eine Flucht aus der Stadt gedacht, aber er stand gewissermaßen unter Beobachtung, da er zur selben Zeit ankam, als der ganze Ärger hier anfing. Von ihm wussten die Leute das er ein Fremdling war, schließlich hätte er es auch nicht verborgen, selbst wenn er es gekonnt hätte. Neben unzähligen hünenhaften Barbaren fiel er durchaus auf.

Der Hauptmann der Wache hier, Farengar, hatte ihm verboten die Stadt zu verlassen. Das Misstrauen und die Abscheu Farengar im Bezug auf ihn selbst, beruhte aber durchaus auch auf Gegenseitigkeit.
Er hatte sich in der Schänke eingemietet und half dem Schankwirt wo er konnte, meistens in der Küche, wenn es daum ging Fleisch von Knochen zu lösen und ähnliches.

Aber heute saß er nur trübseelig an einem Tisch in der Ecke des Wirtshauses.
Schließlich öffnete sich die Türe der Schänke und es trat eine sehr große rothaarige Barbarin ein. Selbst er konnte erkennen das sie nicht von hier war, dennd diese wäre ihm sicher aufgefallen.n die Kleidung unterschied sich stark von der der hier ansäßigen Barbaren. Er war verwundert darüber ein fremdes Gesicht zu sehen, da er seit der Sperrung der Stadt, doch viel im Ort herumgekommen war und sie wäre ihm sicher aufgefallen. Er war sich sicher, dass er ihr später wohl noch ein paar Fragen stellen wollte. Insbesondere warum man sie in die Stadt gelassen hatte.


Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - Brom - 15.01.2012

Die Nördliche Lage Reedweilers brachte nicht nur oftmals Stürme oder Nebelschwaden, durch die Nähe zur See, über die beschauliche Region, sondern sorgte auch dafür, dass die Sonne hier ungewöhlich früh unterging. Trotz dieser Tatsache hatte sich etwas verändert...
In den vergangenen drei Wochen schien die Sonne dem Ort gänzlich fern zu bleiben, denn obwohl es erst frühen Nachmittag war, dämmerte es bereits.
Diese Begebenheit war allerdings nicht die Ursache, für die Furcht der Bürger oder die dauerhafte Alarmbereitschaft der Wachen. Nein, hierfür gab es einen ganz anderen Grund.....

Außerhalb der Stadt war es ruhig und von der Haupt-Handelsrute, welche von Nordenwacht zu Reedweiler führte vernam man keinen Laut. Der Nebel verhinderte, dass man so beachtlich weit sehen konnte, wie man es in diesen Gefilden gewohnt war.

*Pah!... Lächerlich....* Dachte Sich die in Schwarz gehüllte Person, welche gradewegs auf das Stadttor zu ging, als sie die spärlichen Sicherheitsmaßnahmen der örtlichen Wache sah.
*Es ist schlimmer, als mir ursprünglich berichtet wurde. Drei Wachen? Ist das Sein Ernst? Farengar ist eigentlich für seine Vorsicht und seine Genauigkeit bekannt.....*

Als die Wachen die Person erspähten, die langsam auf das große, hölzerne, mit Stahl verstärkte Tor zu kam, unterbrachen sie abrupt ihre Karten-Partie und zwei von Ihnen, die jüngeren, standen direkt auf und ergriffen ihre Hellebarden.

"HALT! WER DA?!" Rief eine der Wachen in Richtung des Unbekannten, während der andere seine Armbrust lud.

Es kam keine Antwort.

Nun bereits sichtlich angespannt versuchte die Wache es erneut.
"BLEIBT STEHEN UND KEHRT UM! HIER GIBT ES NICHTS FÜR PERSONEN WIE EURESGLEICHEN!"

Genervt stand jetzt auch die Dritte Wache auf. Es war ein von Wetter und Kampf gezeichneter Mann, welcher zweifellos wegen irgend einer Verfehlung hierher abkommandiert war, um sich mit zwei Grünschnäbeln rumzuschlagen.

"Nehmt die Waffen runter und setzt euch wieder hin! Ist ja nicht zum aushalten mit euch. Ihr beide könnt nicht einfach jeden erschießen, dessen Gesicht ihr nicht sehen könnt!" Die anderen befolgten seinen Befehl und waren etwas verduzt, offenbar kannten sie so eine Reaktion von ihrem Truppführer noch nicht.
Lächelnd wischte er sich mit seiner Hand den Rotz von der Nase: "Hallo Balthazar.... Ist lange her"

Der Unbekannte, welcher nur noch ein paar Schritte vom Tor entfernt war, blickte auf.
"Ja...ist lange her, Björn. Du solltest nicht so streng mit den beiden sein.... Nicht alle kommen, wie ich, in friedlicher Absicht."
Er nahm ein Pergament aus einer Schlaufe, welche sich an seinem Gürtel befand.
"Lass uns gleich zur Sache kommen. Meine Zeit ist kostbar und ich habe durst....Deswegen bin ich hier. Sind es wirklich schon vier Tote?"
Mit einer vertrauten Geste übergab er Björn das Pergament. Doch ohne dieses auch nur anzuschauen erwiderte dieser mit trauriger Stimme:
"Sieben. Seit heute morgen sind es Sieben. Man fand sie enthauptet zwischen der dem Schankhaus und Reedweiler selbst. Bisher hat man sie noch nicht identifizieren können"

Nachdenklich sah Balthazar das Tor an "Los, öffnet es, jede Stunde die vergeht kann ein weiteres Leben kosten"

Die beiden sitzenden Wachmänner öffneten auf eine Handbewegung Björns hin eine kleine Tür, welche sich auf der linken Seite des Tores befand.
"Entschuldigt bitte, dass wir auf euch zielten, aber wie ihr schon sagtet, es sind gefährliche Personen unterwegs"

Ohne ein Wort schritt Balthazar durch das Tor.

Die Kaserne, in welcher sich Hauptmann Farengar zu dieser Zeit befinden musste lag zusammen mit einem Schankhaus etwas ab der Stadt.
Als er die knarrende Tür passieren wollte, ging sie mit einem Schwung auf und traf ihn fast am Kopf.

"HEY! WAS SOLL..." er erkannte die Person, welche so stürmisch aus dem Haus eilte.
"Hauptmann Farengar? Ihr seid der Mann den ich suche, ich habe etwas wichtiges mit euch zu besprechen."
Der Hauptmann drehte sich um. Er war bereits ein paar Meter entfernt
"Entschuldigt aber ich habe keine Zeit. Wichtige Angelegenheiten erfordern nun meiner Beachtung." Mit diesen Worten lief er mit mit einer weiteren Person gen Reedweiler.

*Schönen dank auch...da kommt man den weiten Weg und wird so einfach abgespeist. Aber nun gut... Ich versuche es später noch einmal. In der zwischenzeit muss ich mich erstmal mit den örtlichen Trunkenbolden bekannt machen und herausfinden, was hier eigentlich los ist. Welcher Ort wäre dafür besser geeignet, als die Taverne zum "trunkenen Jägersmann"*

Der Wind heulte und es wurde noch kühler und dunkler als es ohne hin schon war. Es verlangte Balthazar nun nicht mehr nur nach Informationen, sondern auch nach einem warmen Becher Met.

Das Taverne war ein dreckiger und düsterer Ort. Hier versammelte sich nicht nur der Abschaum, sondern auch der Bodensatz der Gesellschaft.
Hier war er richtig.
Die Leute hier verstummten nicht so, wie er es für gewöhnlich kannte, allerdings drehten sich einige zu ihm um und musterten seine Gestalt.
Immer noch sauer auf Farengar schmiss er sich in eine Ecke, in der ein leerer Tisch mit einer Kerze darauf stand.
Eine junge Frau kam auf ihn zu. Sie war blond, seiner Schätzung nach um die zwanzig Jahre alt und für ihr alter und den Ort trug sie eindeutig die falschen Klamotten. Jedenfalls wenn man bedachte, was die Männer, die hier tranken schätzungsweise mit ihr machen würden, wenn sie die Gelegenheit dazu bekämen.
"Schönen guten Abend Sir, was kann ich ihnen bringen?"
"Met, eine Kanne"
Antwortete Balthazar ohne seinen Kopf zu heben und so sein Gesicht preis zu geben.
Er sah sich nun ein wenig um und ihm vielen direkt ein paar Personen auf, die er sich in nächster Zeit mal etwas genauer anschauen sollte.

*Es würde eine lange Nacht werden..... Was passiert wohl als nächstes, welche Personen würden noch ankommen, um die hiesigen Geschehnisse zu untersuchen?*
Sinnierte er, füllte seinen Becher und trank, während sich draußen langsam ein heftiger Sturm zusammenbraute.


Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - The Hidden - 16.01.2012

Er musterte die hinzugekommene Barbarin weiter. Sie schien das träge Treiben in der Schänke nicht weiter zu interessieren und schien Unmengen an Nahrung geordert zu haben.

*Hmm... wenn Farengar diese Fremde hier eingelassen hat, muss sie bessere Beziehungen zu ihm haben. Veilleicht kann ich sie davon überzeugen mir bei dieser ...Unstimmigkeit mit diesem vermaledeiten Hauptmann zu helfen. Lange halte ich es hier nicht mehr aus und ein Blutbad an den Wachen mit zusätzlicher Verfolgungsjagd quer durch die Insel stelle ich mir eher weniger erstrebenswert vor. Nicht schon wieder.*

Er entschloss sich aufzustehen und zu ihr an den Kamin herüber zu gehen.

Also sprach Thehid zu ihr: "Ich glaube wir beide haben etwas gemeinsam: Wir gehören hier eigentlich nicht her. Mein Name ist im Übrigen Thehid Enzyret"


Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - Jora - 17.01.2012

Das Essen war hervorragend, vom Met und Bier hier ganz zu schweigen. Gebratene Haxe, groß wie ein Kopf mit einem halben Laib frischem Brot, frisch geschlagene Butter und sogar Schneebeerenmarmelade, abgerundet von einem ansehnlichen Krug Met und kühlem Bier.
Billig war das nicht, aber noch hatte sie genug Münzen für mindestens eine Woche hier zu wohnen. Sie war gerade zur Hälfte mit essen fertig, als plötzlich jemand neben ihr stand und sich ihr als Thehid vorstellte.

Sie ließ sich Zeit, bevor sie ihm antwortete.
" Denkt ihr ? Vielleicht. Vielleicht nicht. Aber verratet mir, was es denn so wichtiges gibt, mich beim essen zu stören ? "

Langsam wendete sie sich ihm zu und musterte ihn. Er sah recht fertig aus, roch nach Seeluft und Rattendreck.

" Muss man dir alles aus der Nase ziehen ? " Fragte sie ihn, nachdem er ihr immernochnicht geantwortet hatte.
"Was macht eine Gestalt wie ihr denn hier im Norden ? "


Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - The Hidden - 17.01.2012

Nachdem sie das Gespräch eher schroff erwiderte äußerte er sich ihr gegenüber wie folgt:

"Nun, es ist ungewöhnlich das in letzter Zeit Leute die nicht aus Reedweiler stammen in die Stadt gelassen werden. Selbst Bauern aus der Umgebung wurden oftmals abgewiesen, wenn sie Einlass erbaten. Ihre Erzeugnisse werden ihnen noch am Tor abgekauft. Dieser elende Hauptmann riegelt die Stadt ab, als ob er befürchtete diese Gefahr käme von außen. Das zeigt nur wieder was für ein Kleingeist er ist, meiner bescheidenen Meinung nach.
Ich vermute das es sich um einen Bürger der Stadt handeln muss.
Aber ihr werdet verstehen, dass eure Anwesenheit hier mein Interesse weckt."

Er hielt kurz inne und beschloss nicht all zu viel über sich zu offenbaren. Vor erst.

"Und was mich betrifft: Es sollte Euch reichen zu wissen das ich ein Reisender bin. Viel habe ich von der Welt gesehen, aber dieser Teil Sanktuarios verbirgt vielleicht Geheimnisse, die wenn sie schon nicht dem Kopfe dienlich sind, dem Geldbeutel ein Segen sein könnten. Ich selbst kam noch an bervor diese unsägliche Geschichte hier ihren Anfang nahm. Und leider bin ich in den Augen meines ungemein liebenswerten Hauptmannes nach wie vor einer der Hauptverdächtigen. Die meisten Leute hier sind offen und freundlich. Er aber scheint mir etwas gegen Fremde - oder besser, Nicht-Barbaren zu haben."

Während er redete fiel ihm auf, dass sie seine Kleidung mit einem leichten Abscheu im Blick begutachtete.

"Verzeiht mir dieses ... ähh schäbige Auftreten. Den um hier zu überleben muss ich bisweilen die Drecksarbeit die hier im Ort anfällt für die Leute erledigen."


Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - Brom - 17.01.2012

Der Sturm draußen schien immer heftiger zu werden, dass merkte man nicht zu letzt am Pfeifen des Windes, sondern auch am Regen, welcher langsam begann durch das Dach zu tropfen. Balthazar rückte mit seinem Stuhl zur Seite, damit er nicht dauerhauft von diesem tropfenden Geräusch auf seinem Hut gestört wurde.

*Wen knöpfe ich mir als erstes vor? Den großen Kerl mit der Narbe im Gesicht oder doch lieber den kleinen, der aussieht, als könnte er kein Geheimnis bewahren...*
Er nahm einen letzten Schluck aus seinem Becher, stand auf und ging zur Theke.
*Wenn hier einer etwas weiß, dann der Wirt*

KLIRR. Ein Glas flog gegen die Wand neben ihm und verfehlte ihn nur um eine Hand breit.
"Ihr dort! Ich kenne eures gleichen. Leute wie euch brauchen wir hier nicht!"
Balthazar drehte sich um und sah einen großen, kräftigen Mann. Er hatte zu Zöpfen gebundene schwarze Haare und sah so aus, als würde er nicht das erste mal, einen Mann verbal zu attackieren.
Flüsternd antwortete Balthazar ihm, so dass er es grade verstehen konnte.
"Nun... was für eine Art Person glaubt ihr, dass ich bin?"
Der Mann kam nun näher. "Ihr seid ein Jäger! Ihr jagt die Schrecken der Dunkelheit und zieht diese magisch an! Wir haben schon genug Probleme hier, da brauchen wir nich noch mehr!"
Balthazar setzte ein lächeln auf. "Glaubt ihr nicht, dass wir immer an Ort und Stelle sind, WEIL es ärger gibt."
Der Hühne schien nicht wirklich an seinen Worten interessiert zu sein und stürmte mit gehobener Faust auf ihn zu. An seinem schwankenden Lauf konnte man erkennen, dass er sich bereits länger in der Taverne aufhielt.
Balthazar duckte sich unter dem ersten schlag weg, welcher nun einen schweren Holzbalken traf. Man sah keine Schmerzen auf dem Gesicht des Angreifers, nur Wut.
Dem zweiten Schlag konnte er auch ausweichen, allerdings nur noch knapp, so dass dieser seine Nase nur knapp verfehlte.
Nun setzte Balthazar zum Gegenangriff an. Er traf den Mann am Hals und musste sogleich einem weiteren Schwinger ausweichen, doch dieser war zu schnell, so das er ihn mitten im Gesicht traf.
Balthazar taumelte zurück, Blut tropfte auf den Boden. "Peh" Er spuckte etwas Blut auf den Boden.
"Jetzt gebe ich euch den Rest!" schrie der Hühne und lief mit gestreckten Armen auf den Jäger zu.
Dieser wich den starken Armen abermals aus und traf den Angreifer mit einem Tritt am Knie. Man hörte etwas in seinem Bein reißen. Der Mann verzog nun vor Schmerzen das Gesicht "Was habt ihr getan! Mein Be...." Er wurde von einem Schlag auf den Kiefer unterbrochen.
*Das sollte ihn vorerst ruhig stellen...*

Ohne einen weiteren Augenblick zu verschwenden wandte er sich nun dem Wirt zu, während der Rest des Ladens einen kurzen Moment ungläubig schaute und dann sein normales Treiben fortsetzte.
"Hey Wirt. Erzählt mir von den seltsamen Begebenheiten, welche sich in den letzten Wochen hier zugetragen haben"
Der Wirt räusperte sich "Nun, etwas tötet seid geraumer Zeit unsere Bürger. Hab gehört, dass auch zwei erfahrene Kämpfer, welche für ihre Unnachgiebigkeit bekannt waren, unter ihnen gewesen sein sollen."
"Wurden Männer und Frauen getötet? Und vorallem Wann geschahen die Morde?"
Der Wirt schnappte sich eine Flasche Schnaps und stellte zwei Gläser auf den Tisch "Hier trinkt. Ja, es wurden sowohl Frauen, als auch Männer getötet. Spielt das eine Rolle?"
"Beantwortet einfach meine Fragen, WANN wurden sie getötet."
"Die Morde geschahen immer Nachts, deshalb hat Hauptmann Farengar eine Ausgangssperre über die Stadt verhängt. Soetwas ist schlecht fürs Geschäft, wenn ihr versteht, was ich meine"
Seine Zähne blitzten im dunklen Kerzenschein.
"Nun Wirt, sagt mir noch, ob noch weitere Personen in der Stadt sind, welche euch fremd erscheinen"
Er nahm sich nun schon, sichtlich nervös, das dritte Glas. Man konnte sehen, dass ihm nicht wohl dabei war, über dieses Thema zu sprechen.
"Insgesamt sind mit euch gerechnet, Fünf Personen in der Stadt. Zwei von ihnen kenne ich nicht, das erzählte man mir nur."
"Und die anderen?"
"Da hätten wir noch eine Barbarin. Groß, rothaarig, Muskulös, ihr erkennt sie, wenn ihr sie seht....Sie kam kurz vor euch in die Stadt. Allerdings weiß ich nicht, wo sie sich aufhält. Und dann hätten wir da noch diesen...mhhh... zerlumpten Tagelöhner. Sein Name ist Thehid Enzyret und er nimmt alle Aufgaben an, die man ihm gibt. Außerdem hat er Ausgangssperre.
Achja, was für euch vielleicht noch interessant ist, ist die Tatsache, das er momentan der Hauptverdächtige ist"

Balthazar lächelte. "Hauptverdächtig? Dieses Urteil bilde ich mir doch lieber selbst...
Wo finde ich diesen Unruhestifter?"

"Er hält sich momentan im Seewind auf, der besten Herberge der Stadt. Dort erledigt er niedere Aufgabe in der Küche oder soetwas..."

Mit einer freundlichen Geste schnipste Balthazar dem Wirt ein Goldstück entgegen.
"Habt Dank Wirt"
Mit diesen Worten machte er sich auf zu der Herberge mit dem Namen Seewind.


Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - Jora - 17.01.2012

Jora begutachtete ihn ausgiebig. Er sah aus wie ein besserer Penner, ein Landstreicher, der sich in irgendeinem Schiff versteckt hatte um irgendeinem Ärger aus dem Weg zu gehen. Aber hier auf der Insel war eben das Leben anders als drüben auf dem Festland.

" Ich bin nunmal nicht von hier, Bürschchen. Du bist es offensichtlich auch nicht. Solange du mir keinen Ärger machst, mach ich dir keinen. So einfach ist das. Das heist aber nicht, das ich dir über den Weg trau. "

Sie trank ein weiteres mal von ihrem Bier und begutachtete ihn.

" So wie du aussiehst, würds mich nicht wundern, wenn du ein paar von denen da draußen umgelegt hast. Und wenn du einen Rat willst: Wasch dich. Ich kann dich bis hierher riechen. Aber nun Spaß beiseite. Was führt dich wirklich hierher ? Leute wie du haben doch Dreck am Stecken. Du hast was ausgefressen, undzwar gewaltig, sonst wärst du nicht hier und nicht in deiner Situation. Was treibt dich um Bürschchen ? "


Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - The Hidden - 17.01.2012

*Bürschchen? Ich habe schon Leute für solche Anmaßungen umgelegt*

Obgleich der geringe Respekt den diese Frau ihm entgegenbrachte ihm ganz und gar nicht gefielen ließ er sich nichts anmerken. Schließlich ging es ihm bei ihr nicht anders.

"Ich will nicht leugnen das der eine oder andere auf dem Festland mir nicht besonders wohlgesonnen war. Aber in der Regel stellt das für mich kein Problem dar, Barbarenweib.
Mein Aufenthalt hier ist keine Flucht und ich hatte beim besten willen nicht vor hier zu versauern. Ich hatte vor mich zuerst nach Caldruin zu begeben, um bestimmte Vermutungen mithilfe alter Überlieferungen zu bezeugen und weit nach Norden über euer Gebirge hinweg zu reisen und einer alten Legende auf den Grund zu gehen. Aber diese würde euch sicher langweilen. Vom Wirken Rathmas auf dieser Welt wissen die wenigsten. Mein alter Orden hütet diese Geheimnisse," erklärte Thehid und meinte weiter: "Und mich nach dem Schmutz auf meinem Mantel zu beurteilen halte ich für sehr vermessen."

Er nahm nebenbei seinen Kapuzenmantel ab und hing ihn über einen nahestehenden Stuhl, auf dem er sich nun auch nierderließ. Damit offenbarte er seine ungewöhnliche Rüstung, wie den Zauberstab und die zwei Dölche an seiner Seite.


Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes - Jora - 17.01.2012

" Warte ... was ?! "

Seine Worte überraschten Sie. Er wollte also nach ... Norden ?

" Entweder du bist nicht der, der du sein willst, oder einfach nur verrückt. Ich komme aus dem Norden und ich sage dir, der Norden ist nichts für Milchtrinker wie dich. Dort oben lauert schlimmeres als nur Bären und Wölfe. "

Wenn er, so wie er war, nach Norden gehen wollte und dann noch übers Gebirge, würde er sterben. Aber das musste er ja nicht unbedingt wissen. Milchtrinker müssten eben doch noch lernen.

" Deine Götter sind mir relativ egal. Ich glaube an die Meinen. Glaub, an was du glauben willst, ich tu es auch. "

Als er ihr seine Ausrüstung offenbarte musste sie an sich halten um nicht zu lachen. Leder und Knochen. Eine interessante Kombination. Wengleich Rattenknochen nicht besonders wirksam als Schutz waren. Sie kannte Yakknochenrüstungen und die waren gleichwertig mit den besten Stahlrüstungen, aber solche Lumpen hatte sie selten gesehen.

" Wo hast du dir denn den Totschläger geklaut ? " sagte sie und wies auf seinen Zauberstab.
"Interessant siehst du aus Bürschchen. Wahrlich. Aber wenn du vorhast mich mit deinen Schweinestechern zu pieksen, mach ich Brei aus dir. In dir scheint wohl ein bisschen an Vergangenheit zu stecken. "

Wieder musterte sie ihn und er kam ihr noch immer so suspekt vor, wie zu beginn. Wirklich vertrauensvoll sah er ja nicht aus. Er hatte etwas verschlagenes an sich aber schien gleichzeitig bettelarm zu sein und eigentlich nur über die Runden kommen wollen. So wirklich einschätzen konnte sie ihn nicht.

Doch gerade da betrat ein neuer Gast die Stube. Ein schlanker Mann, dunkel gekleidet , mit verwegenem Gesicht betrat das Gasthaus. Er schrie förmlich nach zwielichtigen Aktivitäten und er schien sie wohl ebenfalls bemerkt zu haben.

" Nanu, was ist denn das für ein ulkiger Bursche ? " sagte sie mehr zu sich selbst und musterte ihn von oben nach unten.