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Die Wege des Blutes - Eine Geschichte des Frostes
Nachdem er sich wieder berappelt hatte starrte er dem alten Mann steinern in die Augen. Geprsst gab er von sich:
"Es war so knapp... Ein bisschen mehr Zeit und ich hätte ihn vielleicht zum Reden gebracht. Alter Mann, was hast du nur getan! Jetzt haben wir nur Asche und kein Stück Erkenntnis mehr! Das ganze war völlig wertlos!"

*Es ist zum verrückt werden, geht denn heute alles schief?*

Thehid bemerkte erst nach Jora's Worten, das Ira zusammengesackt war. Er kniete sich nieder um zu fühlen ob er noch lebte.

"Er weilt noch unter uns. Doch der Teil in ihm, der mir solche Sorgen bereitete scheint geschwächt. Er wird eine Weile brauchen bis er wieder der Alte ist."
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" Hejdir Großväterchen, nun lauf mal nicht so hastig davon. Erklär uns, warum du gerade den alternden Helden spielen wolltest. " sprach sie zu dem alten Mann und winkte ihn her.

" Sei nicht so vorschnell mit deinen Urteilen Knochenmagier ! Wir sollten uns ein ruhiges Plätzchen suchen, ich hab dir da das ein oder andere zu erzählen. "

Doch zu erst musste sie wissen, was der alte Mann hier suchte. Er war just in dem Moment aufgetaucht, als sie den Dämon stellten. Hatte er vielleicht seine Finger im Spiel ?

" Nun los doch, komm mit, im Seewind sind noch Betten frei. "
Breaking the Law !
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Aran ignorierte die Herablassung seiner Taten von dem kleinen Mann und watete weiter. Bei den Worten der Kriegerin jedoch wurde er hellhörig.
Er blieb stehen.
Man sollte meinen Jahrzehnte der Einsamkeit und Stille hätten seiner Stimme geschadet, doch ganz im Gegenteil erklang seine Stimme scharf und monoton.
"Den Helden spielen sagt ihr ... interessant."
Er drehte sich um und stützte sich mehr als üblich auf seinen Stab.
"Ich denke wir sollten uns unterhalten, Dinge sind in Bewegung, die eigentlich ruhen sollten..."
Abwartend blickte er der Kriegerin in die Augen.
Seine Züge verfinsterten sich.
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Jora schob ihre Äxte zurück in ihr Rückenhalfter und knackte mit den Fingern. " Nun, ihr sprecht weise Worte, und wo ich herkomme da sagt man gern , du sollst den Rat eines Weisen nicht ablehnen. Aber ich hab schon gesagt, komm, im Seewind sind noch Betten frei. Und wenn ich den Wirt nett frage, wird das nichtmal teuer. "

Sie legte den Kopf schief und sah ihn fragend an. " Hast du was falsches gefrühstückt, oder guckst du immer so, als wolltest du gleich jemanden fressen ? Ich glaub, dir tut ein Bier gut. Aber Bier tut immer gut, was red ich, also komm mit oder lass es sein. Ich frag nicht zweimal."
Breaking the Law !
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Thehid bekam seine innere Ruhe zurück, das kurze Flackern des Zorns war vorüber.

"Es ist mir gleich. Ein Gespräch wird nicht schaden, Magier. Es gibt nur wenige, welche die Zeit so stabil manipulieren können. Versteht mich nicht falsch, ich erkenne starke Magie wenn ich sie sehe, und ich schätze sie auch hoch, das ändert aber nichts daran, dass es zumindest ohne euren letzten Angriff besser für uns laufen hätte können."

Er las seinen vergifteten Dolch vom Boden auf und steckte ihn vorsichtig in die Scheide der Waffe. Das Gift würde nicht vergehen, schließlich wurde es vom Hass und Zorn unzähliger Seelen, die nie gerächt wurden vergiftet.
Vielleicht würde es seinen Zweck noch erfüllen.

*Natürlich denkt das Weib nicht daran unseren Kümmerling mitzuschleifen - wäre ja zu viel erwartert*

Er hob Ira auf und bewegte sich langsam auf den Seewind zu.
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Der alte Mann verschwendete keinen Atem für eine Antwort, stattdessen neigte er leicht sein Haupt um eine Zustimmung anzudeuten.
Ohne die anderen beiden Personen näher zu beachten, schlug er den Weg in die Richtung des Seewind-Schankhauses ein.
Es war ein dreckiger Ort, Aran hatte ihn bisher immer gemieden, doch sollte dies nun das erste Mal werden einen solchen Ort zu besuchen.
Auch wenn es ihn abstieß seine Zeit mit saufenden und gröhlenden Gesindel zu verschwenden, war doch ein Gespräch mit der Gruppe von Nöten, der Platz sollte irrelevant werden.

Während Aran weiterlief, erinnerte er sich an den Beginn seiner Reise, an das Licht, an den Schatten, an die Stimme.
Er schloss seine Augen und rief sich die Worte ins Gedächtnis.
Ein schmerzvolles stöhnen entwich ihm, als er mit seinem künstlichen Bein falsch auftrat und ein stechendes Gefühl sich in seinen Oberschenkel ausbreitete.
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" He, alterchen, lauf nicht davon ! " rief sie dem Magier nach und schloss geschwind auf.

Er sah seltsam aus. Sicher waren Magier aus fernen Ländern nicht so kräftig wie die Schamanen, die sie kannte, aber er schien nichteinmal einen freundschaftlichen Schulterklopfer verkraften zu können. Dünn, fast schon zerbrechlich sah er aus, was aber nichts daran änderte, das sich Jora in seiner Gegenwart unwohl fühlte. Vielleicht las er ja ihre Gedanken oder lies Feuer vom Himmel fallen um sie totzuschlagen. Was auch immer unbehaglich an ihm war, sie würde es bald herausfinden.

" Da sind wir. Seewind. Nach dir", sprach sie zum Magier und öffnete ihm die Tür. Drinnen waren kaum mehr Gäste im Schankraum, die meisten schienen schon zu Bett gegangen zu sein. Nurnoch eine kleine Gruppe Kartenspieler und drei Händler am Thresen waren geblieben und unterhielten und scherzten leise miteinander.

Sie setzte sich an ihren Platz am Kamin und bat dem alten Mann ebenfalls einen Stuhl an.

" Also gut, dann lass mal hören, was du zu erzählen hast. Was treibt dich hierher ? "
Breaking the Law !
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Ja er war schon einmal hier gewesen, vor nicht all zu langer Zeit schon, doch war er nicht eingetreten. Derzeit war die Behausung voll bis unter das Dach, laut und voller gröhlenden und betrunkenen Leute, die nicht wussten, was sie bald erwarten würde und dem Alten war es zu wider gewesen einzutreten. Die Kriegerin bat Aran herein und setzte sich prompt an einen Platz am Kamin, während der alte Mann noch eine kurze Zeit in der Tür stehen blieb und sich umsah. Es war relativ wenig los, das gefiel ihm, nur ein paar Kartenspieler und verschieden aussehende Personen an der Bar, vielleicht Händler oder Gelehrte. Er warf den Blick wieder zu der Kriegerin, bewegte sich auf den Tisch zu und setzte sich ihr gegenüber. Sein lebloser Arm fiel herunter und blieb neben ihm hängen. Mit dem Anderen lies er seinen Stab los und beschrieb eine kreisende Bewebung mit dem Zeigefinger. Der Stab blieb stehen und begann kurz darauf immer höher zu schweben, bis er direkt unter der Decke ankam und mit einem dumpfen Geräusch einmal dagegen klopfte.
Ungeachtet dessen sah sich der Alte an ihren Tisch um.
Einer fehlte jedoch.
"Wo ist der Schmächtige, der die Ahnen trägt? Ich werde warten bis wir komplett sind, wohl überlegte Worte sind in dieser Zeit zu wertvoll, als dass man sie ohne weiteres vergeuden sollte."
Er lehnte sich zurück und starrte die Kriegerin durchdringend an.
Bisher hatte er nur von den berüchtigten Barbaren gelesen, die eine Kraft besitzen, die nicht ohne Grund von vielen Menschen als 'gottgleich' beschrieben wird. Aran hoffte inständig sie einmal trainieren zu sehen, diese Macht mit eigenen Augen zu sehen.
Einer der Männer, welche an einen Einzeltisch Karten spielten, lachte laut auf und fing an ungehindert zu brüllen, dass er 'DAS' nicht erwartet hatte.
Der Magier hatte weder eine Ahnung, noch Interesse in dem, was er meinte, doch war er eindeutig zu laut und riss den alten Mann aus seinen Überlegungen, welcher dem Spieler einen giftigen Blick zu warf.
Inständig hoffte er bald wieder an einen ruhigeren Ort zurückkehren zu können, doch wusste er auch, dass er wahrscheinlich so schnell nicht die Zeit finden würde, bei den Dingen, die geschehen werden, wenn Welten aufeinander prallen.
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" Tehid ? Der schleppt den Milchtrinker hier her. Den kleinen können wir sowieso die nächste Zeit vergessen, den hats ausgeknipst. "

Sie knackte laut hörbar mit den Fingern und streckte sich, bevor sie fortfuhr.
" Aber jetzt halt nicht an dich, alterchen, trink ein Bier und erzähl mir ein wenig über dich. Was machst du hier ? "

Sie winkte der Kellnerin zu. " Bringst du mir einen Krug Met und dem Alterchen ein großes Bier ? "
Breaking the Law !
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Nun verlor Aran kurz die Fassung, mit welcher Selbstverständlichkeit sie für ihn entscheidete! Er stutzte kurz und bedeutete der Kellnerin mit einer abwürgenden Handbewegung, dass er keinen Bedarf an einem Getränk besitzt.
Nachdem diese wieder Richtung Bar unterwegs war, wandte sich der Alte wieder der Kriegerin zu. Gesegnet sind die Naiven, sagte sein Vater immer.
Doch war es Naivität, die er in der Barbarin sah und durch ihre Stimme den ganzen Raum füllte? oder doch reine Furchtlosigkeit?

Auf die Frage der Frau hin, richtete er sich auf und gin zum Kaminfeuer.
Er blieb davor stehen und sah bedacht hinein, während er seinen Bart mit seinen Fingern durchkämmte.
So verharrte er eine Weile, bis er fortfuhr.
"Mein Name ist Aran Keraz und ich habe nach euch gesucht."
Ohne sich umzuwenden und die Reaktion der Gerüsteten abzuwarten, fügte er noch einen Satz hinzu.
"Lange schon durchstreife ich die Insel, doch nun habe ich euch gefunden, die Gruppe die alles abwenden kann."
Er griff in seine Robe und zog eine große, feingegliederte Pfeife hervor, die handgeschnitzt war und auf der einen Seite einen gehörnten Dämon, auf der anderen Seite einen Engel zeigte, welche derart dargestellt war, dass sie sich in der Mitte der Pfeifenrundung gegenseite zu bekämpfen schienen.
Durch einen Fingerschnipp erhitzte er die Luft um den vorbereiteten Tabak darin und entzündete ihn.
Tiefe Züge erfüllten seinen Mund und das würzige Aroma beruhigte ihn.
Wieder erinnerte er sich. Er hoffte seine allzu menschliche Stimme konnte das wiedergeben, was ihm eine Unmenschliche verraten hatte.
"Doch erlaubt mir eine Frage Angehörige des Kriegervolkes: Ich bin neugierig, wie fühlt ihr euch? Denkt gut über diese Frage nach und beantwortet sie nicht leichtfertig."
Er nahm einen weiteren Zug von seiner Pfeife.
Gespannt wartete er auf die Antwort der Kriegerin.
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