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Dann lasst uns über "Gott und die Welt" reden
#61
Ursprünglich habe ich länger geantwortet. Jetzt der zweite Versuch.

shadowhunting schrieb:Grundsätzlich ist diese Behauptung nicht richtig, denn die Kirche ist eine Institution, eine Organisation, eine Glaubensgemeinschaft, die sich politisch und weltlich engagiert.

Und die Religion ist das Bindeglied zwischen der reinen Institution und dem reinen Glauben. Also institutioneller Glaube.

Zitat:Religion (dt. Rückbindung) ist eine substanzlose Energie, die aus dem Inneren des Menschen kommt und in verschiedenen Lehren zum Ausdruck gebracht wird.

Eine sehr fragliche persönliche Definition deinerseits. Den der Religionsbegriff ist bis heute nicht vollends definiert.

Zitat:Die Religion betrifft den geistigen Teil des Menschen und ist nicht gebunden an allgemein geltende religiöse und pragmatische Lehren.

Deshalb spricht man in der Regel auch vom Plural Religionen. Jede Einzelreligion ist definitiv eine dogmative Lehre.

Zitat:Fühlen und Denken, menschliche Wahrnehmung der Umwelt und des eigenen Verstandes, sowie Taten und Fähigkeiten können indirekt oder direkt mit Religion in Verbindung gebracht werden.

Man kann alles mit allem in Verbindung bringen. Nur gibt es dafür nicht selten keinen Grund. Wenn man nur strak genug daran glaubt sieht man auch Verknüpfungen wo gar keine sind.

Zitat:Die kath. Kirche lehrt eine spezielle christliche Theologie und vertritt ideologische Interessen, die sich auf religiöse Interpretationen beziehen, aber die Religion kann man niemals, auf keinen Fall, als Kirche definieren...

Das Christentum ist eine Religion und der Katholizismus eine Konfession davon.
In sofern ist auch die katholische Kirche auch eine Religion.

Zitat:Religion ist eine vielseitige allumfassende Menge der geistigen Aktivität des Menschen

ebenfalls eine aus meiner Sicht unnötige und inkorrekte ausweitung des Religionsbegriffs. Ich würde Religion eher als Unterbegriff der Ideologie verstehen.

Zitat:Du schreibst diesen Satz auf als BRD-Bürger (in anderen Erdteilen werden religiöse Lehren immer wichtiger und tragen dazu bei die Menschen zu stützen und aufzubauen), der in Wohlstand und Sicherheit leben kann.

Wie ich bereits schrieb ist Religion aus meiner Perspektive etwas, dass einem das harte Leben und die pure Verzweifung an jenem zu erleichtern vermag, wenn man dazu in der Lage ist. Wenn man aber bessere Lebensumstände hat benötigt man schlicht keine religion mehr. Vom Betäubungsmittel befreit kann man weit vitaler werden als man es je war.

Zitat:Hier in Deutschland wird die Kirche immer mehr aus dem öffentlichen Leben verdrängt, Spiritualität und religiöse Haltungen findet man bei fast allen trotzdem immer noch und man wird sie immer wieder finden, da sie zutiefst human ist.

In erster Linie basieren besage Handlungen eher auf kultureller Erziehung als auf Humanität. Geborene Atheisten treten nur im seltensten Fall einer Religion bei, weil ihnen die Religion schlicht nicht anerzogen wurde.

Ich finde es wunderbar, dass die Vernunft langsam aber sicher seinen Siegeszug über unser Land fortsetzt.

Zitat:Religion ist etwas Allumfassendes, das verstehen die meisten Leute gar nicht, die sich ''Religionskritiker'' nennen.

Religion ist etwas Einschränkendes, eine Mauer im Kopf, die meisten religiösen Menschen wollen diese bloß nicht sehen.

Zitat: Wie soll man etwas Substanzloses und Undefiniertes eigentlich kritisieren ?

Ganz einfach. Ich kenne keinen "Religionskritiker" der deine abenteuerliche Definition von Religion teilt. In sofern wird die dogmatische und unbegründbare Lehre als unempirisch und unwahrscheinlich verworfen. Ich glaube das die Hardcore-Atheisten in den Reihen der "Religionskritiker" eher die Minderheit stellen. Die meisten werden eher Agnostiker sein.

Zitat:Man kann den Missbrauch der Religion kritisieren, wie z.B. durch die römisch-katholische Kirche im Mittelalter und auch in anderen Zeitepochen, aber diese mentale Grundhaltung und tief reichende Religiosität kann man nicht kritisieren, sie gehört gewissermaßen zu jedem Menschen.

Man kann sehr wohl kritisieren wenn jemand in einem religiösen Wahn Menschen abschlachtet. Den dieser hatte offensichtlich seinen Verstand verloren.
Aber ich für meinen Teil interessiere micht nicht besonders für die Verfehlungen in der Vergangenheit. Man sollte den Sohn nicht für die Taten seines Vaters verurteilen, den er kann dafür nichts.

Zitat:Religiöse Lehren können unterschiedlich interpretiert werden, sie erfordern einen nachdenklichen Geist, einen ruhigen und achtsamen Umgang und eine Menge idealistische Phantasie. Die Kirche ist eine irdische Organisation, die eine Lenkfunktion übernehmen will um als Institution an Wichtigkeit nicht zu verlieren.

Also ist Religion ganz klar ein institutionalisierter starrer unpersönlicher Glaube. Im Gegensatz zum reinen Glauben, der ohne Religion auskommt und dementsprechend frei und persönlich ist. Den jeder mehr oder weniger, eine Religion aber nicht.

Zitat:Fast alle Wissenschaftler, die meinen rational zu denken, beziehen sich in ihren Thesen auf die menschliche Wirklichkeit, sie verlassen sich auf die Echtheit ihrer Umgebung.

Der Unterschied ist das die Wissenschaft empirischen Gesichtspunkten folgt die eine religion nicht hat. Sie ist nicht belegbar und ihre Wunder nicht reproduzierbar, alo aus meiner Sicht unnötig.

Zitat:Den Glauben findest du nicht nur bei spirituellen Menschen, sondern auch bei Menschen, die immer behaupten, nicht spirituell zu sein. Dieser pragmatische und aufklärerische Ansatz ist wichtig und richtig um unsere Umgebung zu erklären um Welt und Universum in unseren Augen, aus unserer Sicht und in unserem Denken glaubhaft zu machen. Ob unser Denken richtig ist, das weiß niemand, wir wissen nur, dass wir denken (Cogito ergo sum)

Diese Ansicht sollte nicht dazu führen, zu glauben die Welt existiere nur durch unsere Wahrnehmung. Denn wenn wir unsere Wahrnehmung verlieren bleibt die materielle Welt gleich materiell.

Zitat:die Findung der Wahrheit und der Realität, die Selbstfindung und

In der Religion findet man keine Wahrheit und auch keine Realität.

Zitat:die Erklärung des universalen Denkens.

Wie auch immer du das meinst, ich bestreite dass es ein universelles Denken gibt.

Zitat:Da kann man tatsächlich stundenlang die Ziele und Gründe für Religion nennen und ich kann dir versichern, Religion ist kritischer als jeder Wissenschaftler, als jeder Aufklärer und als jeder Humanist, da sie sich allen Dingen versucht zu öffnen und ganz gezielt die menschliche Natur betont, aufnimmt und tatsächlich den Versuch startet das komplexe Wesen Menschen zu ergründen.

Ich sehe das völlig gegensätzlich. Religion hat mehr oder weniger den Zweck die Sicht einzuschränken. Ich persönlich halte eine dogmatische Weltsicht für sehr fragwürdig, aber sie ist eine Möglichkeit dem Münchhausen Trilemma zu entkommen.

Zitat:Wer das eigene Denken nicht hinterfragen kann, kann auch niemals behaupten die Weisheit zu kennen und auch niemals behaupten irgendeinen Grad an Wissen zu besitzen Wink

Die meisten fangen nicht einmal das Denken an. Ich wäre kein Agnostiker geworden, wenn ich mein Denken nicht hinterfragen würde.

Zitat:Der Glaube an Gott und übermenschliche Wesen ist das berechtigte Zweifeln am menschlichen Verstand.

Ich würde es so formulieren:

Der berechtigte Zweifel am menschlichen Verstand kann dazu führen das man an Übernatürliche Wesen oder Götter glaubt.

Wir erklären uns mit Religionen Dinge die wir noch nicht begreifen können. Der Wusch nach einem Jenseits oder Himmel liegt nahe, den er hat seinen Ursprung in dem Wunsch des Menschen den Tod der anderen umzukehren. Und das ist das letzte Feld auf dem die Religion überhaupt noch eine Rolle zu spielen hat.
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#62
Jetzt hast du das Ganze ein wenig zerpflückt, kompakte Texte sind um einiges übersichtlicher und haben inhaltlich deutlich mehr Klarheit, da sie einen Gesamtkontext bilden. Naja kommentiere ich halt die Zitate und liefere eine kleine prägnante Begründung.



Zitat:Und die Religion ist das Bindeglied zwischen der reinen Institution und dem reinen Glauben. Also institutioneller Glaube.

Das ist wohl richtig, sie dient immer der Bindung, das Wort Religion wird häufig als Bindung interpretiert, da der wörtliche Ursprung im Lateinischen Rückbindung bedeutet. Es gibt entweder viele Kategorien des Glaubens oder gar keine, Glaube bedeutet Gutheißung und Vertrauen. Die Religion ist weder Institution, noch reiner Glaube. Sie ist wesentlicher Inhalt der menschlichen Sinne, substanzlos und völlig subjektiv definiert, wie kein anderer Begriff in der Menschheitsgeschichte.


Zitat:Eine sehr fragliche persönliche Definition deinerseits. Den der Religionsbegriff ist bis heute nicht vollends definiert.
Ich definiere nicht die Religion, sondern ich versuche ausschließlich zu verdeutlichen, dass Religion so vielseitig ist, dass niemand auch annähernd irgendetwas daran definieren könnte.

Zitat:Wenn man nur strak genug daran glaubt sieht man auch Verknüpfungen wo gar keine sind.
Starker Glaube bedeutet starkes Vertrauen, mehr nicht. Damit verbunden ist Hoffnung und eine erquickende Lebenskraft (im religiösen Sinne). Verknüpfungen, die nicht existieren, fabriziert ausschließlich das menschliche Gehirn, der menschliche Sinn und der menschliche Geist, der schneller an seine Grenzen stößt, als viele Menschen wahr haben wollen, die an den beinahe göttlichen Verstand des Menschen glauben, weil sie sich seit tausenden von Jahren Sachen zurecht spinnen, die sie nur aus einseitiger Perspektive definieren können (Naturwissenschaften z.B.)


Zitat:Das Christentum ist eine Religion und der Katholizismus eine Konfession davon.
In sofern ist auch die katholische Kirche auch eine Religion.

Die Kirche ist eine Organisation, Religion ist undefiniert und lebt höchstens in der Kirche auf, sie ist wesentlicher Bestandteil und Hauptzweck der kirchlichen Aufgabe, aber dennoch sind es klar getrennte Bereiche. Geistlichkeit ist keine Geistigkeit.

Zitat:ebenfalls eine aus meiner Sicht unnötige und inkorrekte ausweitung des Religionsbegriffs. Ich würde Religion eher als Unterbegriff der Ideologie verstehen.

Da liegt ja der große Fehler, du denkst bei Religion an Lehren und an Kirchen und Tempel. Religion ist aber noch viel mehr. Religion ist allumfassend, transzendent, ein absolutes Phänomen.

Zitat:Wie ich bereits schrieb ist Religion aus meiner Perspektive etwas, dass einem das harte Leben und die pure Verzweifung an jenem zu erleichtern vermag, wenn man dazu in der Lage ist. Wenn man aber bessere Lebensumstände hat benötigt man schlicht keine religion mehr. Vom Betäubungsmittel befreit kann man weit vitaler werden als man es je war.

Religion kann genauso zur erhöhten Vitalität führen. Du definierst Religion als Opium fürs Volk und dann entstehen natürlich solche Paradoxa. Falls du dich mal geschichtswissenschaftlich mit der Religion beschäftigen solltest, würdest du sogar wissenschaftlich herausfinden, dass dieses Phänomen, diese geistige Haltung und ihr überdimensionales Wirken wahre Wunder verrichtet hat. Die ersten Hochkulturen und Zivilisation sind durch die gesellschaftliche Bedeutung der Religion und durch einen tiefen spirituellen Gemeinschaftssinn entstanden. Es ist nicht das Problem der Religion, dass viele Menschen diese falsch verstehen oder fehl geleitet werden, dies ist das Problem des Menschen.
Kreuzzüge z.B.
Der Grund war nicht die ''Religion'', sondern Geld, Macht und Reichtum.
Eine dogmatische Lehre wurde missbraucht um viele ungebildete Menschen zu mobilisieren, mit Religion hatten aber all diese Sachen nicht viel am Hut.



Zitat:In erster Linie basieren besage Handlungen eher auf kultureller Erziehung als auf Humanität. Geborene Atheisten treten nur im seltensten Fall einer Religion bei, weil ihnen die Religion schlicht nicht anerzogen wurde.

Mit Religiosität kann Erziehung stattfinden. Humanität IST eine kulturelle Erziehung, Humanität wäre ohne gesellschaftliche Regeln und Tugenden gar nicht entstanden und diese Tugenden entstammen der Religion.

Zitat:Ich finde es wunderbar, dass die Vernunft langsam aber sicher seinen Siegeszug über unser Land fortsetzt.

Die sogenannte Vernunft steht auf ganz wackligen Beinen, da sie sich problemlos mit ihren eigenen Waffen schlagen kann. Ein vernünftiger Umgang ist existenziell, aber die Vernunft und der Verstand können niemals als richtig oder wahr dargestellt werden, sie können als dieses anerkannt werden, aber ob es im Endeffekt so ist, wird wohl niemand heraus finden (eine ungewollt nihilistische Position)



Zitat:Religion ist etwas Einschränkendes, eine Mauer im Kopf, die meisten religiösen Menschen wollen diese bloß nicht sehen.

Das ist ein gewaltiges Vorurteil und auch hier ist die Definition viel zu pragmatisch und eingeschränkt. Du denkst in der Beziehung viel zu einseitig und beleuchtest nicht alle Umstände. Die Philosophie würde deiner These gnadenlos widersprechen, diese Betonung des rationalen Denkens ist fortschrittlich, aber nicht gerechtfertigt. Sie bringt den Menschen weiter, aber im Endeffekt ist selbst die Wissenschaft religiös, da sie auch nur vom Glauben abhängig ist.
Glauben zu wissen = Wissenschaft
Ob der Glauben stimmt weiß niemand, ob Mathematik so existiert, wie wir uns das vorstellen und wie wir das beobachten, weiß keiner.
Ob es Nirvana oder Auferstehung gibt, weiß ebenso keiner.
Das Einzige was jeder für sich selbst weiß ist der Umstand, dass er denkt. Große Teile der Philosophie gehen davon aus, dass Alles was Leben und Geist besitzt unmittelbar mit Religion zusammenhängt. Aus der Religion bildet sich die Religiosität, die zu dogmatischen Lehren führen kann.


Zitat:Ganz einfach. Ich kenne keinen "Religionskritiker" der deine abenteuerliche Definition von Religion teilt. In sofern wird die dogmatische und unbegründbare Lehre als unempirisch und unwahrscheinlich verworfen. Ich glaube das die Hardcore-Atheisten in den Reihen der "Religionskritiker" eher die Minderheit stellen. Die meisten werden eher Agnostiker sein.

Man kann ebenso die Physik kritisieren oder den Apfelbaum, der im Herbst die Äpfel runter schmeißt. Das Ganze ist doch völlig sinnlos. Man muss unsere Realität so akzeptieren, wie sie ist und man sollte davon ausgehen, dass wir ein Teil der Natur sind und alle völlig unterschiedliche Wahrnehmungen haben, aber alle im selben Dilemma stecken. Das Dilemma heißt Nicht-Wissen. Ich bin mir dessen bewusst, ignoriere es aber einfach, da ich ja gar keine Chance habe wie jeder Andere auch, dieses Dilemma zu beenden. Aus diesen Gründen schätze ich Wissenschaft und Religion gleichermaßen.

Zitat:Der Unterschied ist das die Wissenschaft empirischen Gesichtspunkten folgt die eine religion nicht hat. Sie ist nicht belegbar und ihre Wunder nicht reproduzierbar, alo aus meiner Sicht unnötig.

Die Wissenschaft basiert auf Tatsachen und Fakten, die ausschließlich von uns Menschen so wahrgenommen werden. Ob all die anderen Lebewesen all diese Fakten genauso wahr nehmen oder ob wir illusionär denken, kann keiner beweisen. Deshalb sind all diese Beweise relativ einfach zu hinterfragen.
Zwei Beispielthesen:
Die Zeit ist eine Illusion.
Unsere Optik ist eine Illusion.
Niemand auf dieser Welt kann dagegen Irgendetwas sagen, genauso wenn ich behaupte, dass Kobolde existieren. Wir kennen doch nur unser Denken und unsere Sicht, ob die real oder irreal ist, weiß niemand, wir können höchstens behaupten oder glauben, dass sie real ist (was wir ja auch schon immer tun). Grundsatz der Philosophie!

Zitat:In der Religion findet man keine Wahrheit und auch keine Realität.
Man kann generell nur glauben, die Wahrheit zu kennen und die Weisheit gefressen zu haben. Aber wissen tut man's nie.


Zitat:Wie auch immer du das meinst, ich bestreite dass es ein universelles Denken gibt.
Jeder denkt anders, nimmt anders wahr usw.
Im Endeffekt läuft aber alles aufs selbe hinaus, jeder hat halt seine persönliche Spezialisierung.

Zitat:Die meisten fangen nicht einmal das Denken an. Ich wäre kein Agnostiker geworden, wenn ich mein Denken nicht hinterfragen würde.
Man muss einfach das Dilemma akzeptieren, dann steht einem wenigstens alles offen, was für uns Menschen möglich ist, solange man die Fähigkeit dazu besitzt.



Zitat:Der berechtigte Zweifel am menschlichen Verstand kann dazu führen das man an Übernatürliche Wesen oder Götter glaubt.

Wir erklären uns mit Religionen Dinge die wir noch nicht begreifen können. Der Wusch nach einem Jenseits oder Himmel liegt nahe, den er hat seinen Ursprung in dem Wunsch des Menschen den Tod der anderen umzukehren. Und das ist das letzte Feld auf dem die Religion überhaupt noch eine Rolle zu spielen hat
.

Da kann ich nur zustimmen, aber ich halte mir immer offen, dass man sich niemals gewiss sein kann. Eine Egal-Haltung erleichtert dieses Dilemma, anders gehts ja nicht. Ich würde nie die Mathematik hinterfragen, weil sie ja durchaus logisch und schlüssig ist, zudem bewiesen werden kann. Aber ich hinterfrage den gesamten Verstand und da bemerkt man schnell, das wir eigentlich sehr eingeschränkte Lebewesen sind, die nur dank ihrer Phantasie und ihres Denkens überlebensfähig waren und sind und bleiben werden. Ein Schuss Relativismus ist überall vorhanden, das Münchhausen Trilemma und auch zahlreiche andere philosoph. Grundfragen sind alle so widersprüchlich, dass man den menschlichen Verstand mit allen Dingen, die dort entstehen, mit großer und/oder kleiner Skepsis betrachten sollte.
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#63
also universelles denken gibt es. es hatt schon seinen grund warum der mensch auf sone idee kommt das internet zu erfinden. weil jedes hirn nunmal den drang hatt sein wissen zu vernetzten und auszubreiten. und die stärksten gedanken und ideen werden sich durchsetzten und bestand haben. die DNA macht das auch so.
global haben sich halt sachen durchgestzt wie "stell dich beim gewitter nich unter einen baum!"

und ja die welt besteht nur aus dem was wir warnehmen. wir haben halt nur die sinnesorgane die wir ähm..haben. und da wir sowas wie gott erahnen aber noch nicht verstehen,beweisen oder wiederlegen können, kann man vermuten das sich da was entwickelt. aber nicht bei uns sondern in unserer umgebung würde ich mal sagen.man kommt doch nich ohne grund auf sone scherze.
vieleicht hatt ja auch keiner recht..oder alle.kacke wer weiss das schon? XD
im universum gibts bestimmt noch viel krassere sachen als gott. da ne supernova und hier ne galaxie. dann noch sowas wie zeit und son schnick schnack und das muss laut der logik unseres hirns auch noch irgend wo drinn sein.und das hatt sich gott ausgedacht...und den haben wir uns ausgedacht...also is das universum so wie wir denken.Oo Fuck kann mir jemand folgen? XD
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#64
shadowhunting schrieb:Da liegt ja der große Fehler, du denkst bei Religion an Lehren und an Kirchen und Tempel. Religion ist aber noch viel mehr. Religion ist allumfassend, transzendent, ein absolutes Phänomen.

Und hier liegt auch mein Problem mit deiner Vorstellung. Für mich ähnelten alle richtig religiösen Menschen, die ich je kennen gelernt habe, sehr Nazis oder Kommunisten was ihren Horizont angeht. Weil sie eben genauso wie diese einen Anspruch erheben eine Lehre (Religion oder Ideologie) als absolute Wahrheit hinzustellen.
Vielleicht bin ich aber auch ein Blinder der von Farben redet, weil ich deine Transzendenz und Allumfassendheit nicht kenne. Und alle Menschen die das bisher behauptet haben und die ich in irgendeinem Kontext kenne litten entweder unter Wahnvorstellungen ("Jesus hat zu mir gesprochen!")oder waren rein dogmatisch eingestellt.

Ich glaube was du als Religion bezeichnest fällt bei unter den Begriff Glaube.

Zitat:Religion kann genauso zur erhöhten Vitalität führen. Du definierst Religion als Opium fürs Volk und dann entstehen natürlich solche Paradoxa. Falls du dich mal geschichtswissenschaftlich mit der Religion beschäftigen solltest, würdest du sogar wissenschaftlich herausfinden, dass dieses Phänomen, diese geistige Haltung und ihr überdimensionales Wirken wahre Wunder verrichtet hat. Die ersten Hochkulturen und Zivilisation sind durch die gesellschaftliche Bedeutung der Religion und durch einen tiefen spirituellen Gemeinschaftssinn entstanden.

Ich antworte mal mit mir selbst:

The Hidden (Post 57) schrieb:Dass die Religion in der Vergangenheit bestimmte Fortschritte begünstigt hat steht außer Frage. Das bedeutet aber im nicht, dass sie heute noch den selben Zweck erfüllt.

Ich sehe in der Religion auch eine Entwicklungsstufe, aber nichts was uns heute noch groß von Nutzen ist.

shadowhunting schrieb:Es ist nicht das Problem der Religion, dass viele Menschen diese falsch verstehen oder fehl geleitet werden, dies ist das Problem des Menschen.

Religion ist menschengemacht und weist deshalb in ihrer Natur genau wie jede Ideologie menschliche Fehler auf.


Zitat:Mit Religiosität kann Erziehung stattfinden. Humanität IST eine kulturelle Erziehung, Humanität wäre ohne gesellschaftliche Regeln und Tugenden gar nicht entstanden und diese Tugenden entstammen der Religion.

Das bestreite ich. Die Tugenden haben sich mehr oder weniger in allen Gesellschaften aufgrund der Notwenigkeit von Ordnung entwickelt und wurden in einen Religiösen Mantel gehüllt um die wenig intelligente Landbevölkerung auf ihren Pfaden (sonst Hölle usw.) zu halten. Die Religion war lediglich ein Werkzeug der Ethik.

Zitat:Die sogenannte Vernunft steht auf ganz wackligen Beinen, da sie sich problemlos mit ihren eigenen Waffen schlagen kann. Ein vernünftiger Umgang ist existenziell, aber die Vernunft und der Verstand können niemals als richtig oder wahr dargestellt werden, sie können als dieses anerkannt werden, aber ob es im Endeffekt so ist, wird wohl niemand heraus finden (eine ungewollt nihilistische Position)

Religion steht aber noch weit schlechter da. Vernunft basiert auf unseren dürren Erkenntnissen über die Welt und die Menschen darauf. Doch die Religion hat überhaupt nichts, als sich selbst als Hintergrund. Sie zieht sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf der Fragen.



Zitat:Das ist ein gewaltiges Vorurteil und auch hier ist die Definition viel zu pragmatisch und eingeschränkt.
The Hidden schrieb:Religion ist etwas Einschränkendes, eine Mauer im Kopf, die meisten religiösen Menschen wollen diese bloß nicht sehen.
shadowhunting schrieb:Religion ist etwas Allumfassendes, das verstehen die meisten Leute gar nicht, die sich ''Religionskritiker'' nennen.

Ich habe eigentlich nur deinen Satz negiert.

Zitat:Du denkst in der Beziehung viel zu einseitig und beleuchtest nicht alle Umstände. Die Philosophie würde deiner These gnadenlos widersprechen, diese Betonung des rationalen Denkens ist fortschrittlich, aber nicht gerechtfertigt. Sie bringt den Menschen weiter, aber im Endeffekt ist selbst die Wissenschaft religiös, da sie auch nur vom Glauben abhängig ist.
Glauben zu wissen = Wissenschaft

Es gibt einen feinen Unterschied. Und der ist die Empirie. Eine Religion ist in keinster Weise beweisbar. Solange die Wissenschaft auf dem Fundament der Materie steht hat dieser Glaube ein logische höhere Priorität als irgendein von Wüstenstämmen fabulierter Gott.

Zitat:Ob der Glauben stimmt weiß niemand, ob Mathematik so existiert, wie wir uns das vorstellen und wie wir das beobachten, weiß keiner.
Ob es Nirvana oder Auferstehung gibt, weiß ebenso keiner.
Das Einzige was jeder für sich selbst weiß ist der Umstand, dass er denkt.

Dem kann ich zustimmen. Außer das man Religion und Mathematik nicht vergleichen kann.

Zitat:Große Teile der Philosophie gehen davon aus, dass Alles was Leben und Geist besitzt unmittelbar mit Religion zusammenhängt. Aus der Religion bildet sich die Religiosität, die zu dogmatischen Lehren führen kann.

Philosophie ist keine exakte Wissenschaft, und hat damit auch nicht besonders viel Aussagekraft.


Zitat:Man kann ebenso die Physik kritisieren oder den Apfelbaum, der im Herbst die Äpfel runter schmeißt.

Die Physik ist empirisch bewiesen. Der Glaube ist vollkommen ohne Beweis und damit angreiffbar.

Zitat:Das Ganze ist doch völlig sinnlos. Man muss unsere Realität so akzeptieren, wie sie ist und man sollte davon ausgehen, dass wir ein Teil der Natur sind und alle völlig unterschiedliche Wahrnehmungen haben, aber alle im selben Dilemma stecken. Das Dilemma heißt Nicht-Wissen. Ich bin mir dessen bewusst, ignoriere es aber einfach, da ich ja gar keine Chance habe wie jeder Andere auch, dieses Dilemma zu beenden. Aus diesen Gründen schätze ich Wissenschaft und Religion gleichermaßen.

Ich sehe das genauso.

Zitat:Die Wissenschaft basiert auf Tatsachen und Fakten, die ausschließlich von uns Menschen so wahrgenommen werden. Ob all die anderen Lebewesen all diese Fakten genauso wahr nehmen oder ob wir illusionär denken, kann keiner beweisen.

Das spielt auch überhaupt keine Rolle. Denn für uns sind die Fakten Nachweis- und Wiederholbar. Auf so einem Fundament stehe ich gerne.

Zitat:Deshalb sind all diese Beweise relativ einfach zu hinterfragen.
Zwei Beispielthesen:
Die Zeit ist eine Illusion.
Unsere Optik ist eine Illusion.
Niemand auf dieser Welt kann dagegen Irgendetwas sagen, genauso wenn ich behaupte, dass Kobolde existieren.

Warum auch? Das alles spielt für uns keine Rolle.

Zitat:Wir kennen doch nur unser Denken und unsere Sicht, ob die real oder irreal ist, weiß niemand, wir können höchstens behaupten oder glauben, dass sie real ist (was wir ja auch schon immer tun). Grundsatz der Philosophie!

Und da Gedanken über Irrealität allenfalls nette Gedanken sind und sonst völlig irrelevant für's Leben, kann man mit Fug und Recht behaupten, das diese Wissenschaft nur jenseits von hochgestochenen Existenztheorien etwas zu bieten hat. Ethik beispielsweise.

Zitat:Man kann generell nur glauben, die Wahrheit zu kennen und die Weisheit gefressen zu haben. Aber wissen tut man's nie.

Man muss einfach das Dilemma akzeptieren, dann steht einem wenigstens alles offen, was für uns Menschen möglich ist, solange man die Fähigkeit dazu besitzt.

Ich habe nie etwas anderes behauptet.

Grundsätzlich ist unser Einstellung nicht allzu verschieden. Nur an Einem Punkt. Du bist irgendwie von der Existenz von Transzendenz überzeugt, ich glaube ganz bewusst nicht daran.



Abductee schrieb:also universelles denken gibt es. es hatt schon seinen grund warum der mensch auf sone idee kommt das internet zu erfinden. weil jedes hirn nunmal den drang hatt sein wissen zu vernetzten und auszubreiten. und die stärksten gedanken und ideen werden sich durchsetzten und bestand haben. die DNA macht das auch so.
global haben sich halt sachen durchgestzt wie "stell dich beim gewitter nich unter einen baum!"

Das ist ein freiwiller Austausch von Gedanken. Für mich hörte sich "universelles Denken" wie eine Allgeistvernetzung an. Ich bin davon überzeugt das jeder Menschen einen autonomen Geist hat, abgesehen von Umwelteinflüssen.

Zitat:und ja die welt besteht nur aus dem was wir warnehmen. wir haben halt nur die sinnesorgane die wir ähm..haben.

Wenn ein Baum umfällt und niemand ist da um den Aufschlag zu hören, macht er dann ein Geräusch? Ja den der Schall wird unabhängig davon ob ihn jemand hört entstehen. Die bekannte Welt ist unabhängig von unserer Wahrnehmung real.

Zitat:vieleicht hatt ja auch keiner recht..oder alle.kacke wer weiss das schon? XD

Sehr richtig. Nur ist es, wieder meine persönliche Ansicht, wahrscheinlicher das sich jede von der schieren Vielzahl an Religionen irrt, also das eine einzelne richtig ist. Nicht unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich.


Zitat:im universum gibts bestimmt noch viel krassere sachen als gott. da ne supernova und hier ne galaxie. dann noch sowas wie zeit und son schnick schnack und das muss laut der logik unseres hirns auch noch irgend wo drinn sein.und das hatt sich gott ausgedacht...und den haben wir uns ausgedacht...also is das universum so wie wir denken.Oo Fuck kann mir jemand folgen? XD

Die Frage ob das Huhn oder das Ei zuerst da war, muss wohl jeder für sich beantworten. Ich denke meine Ansicht kann man erahnen.
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#65
The Hidden schrieb:Und hier liegt auch mein Problem mit deiner Vorstellung. Für mich ähnelten alle richtig religiösen Menschen, die ich je kennen gelernt habe, sehr Nazis oder Kommunisten was ihren Horizont angeht. Weil sie eben genauso wie diese einen Anspruch erheben eine Lehre (Religion oder Ideologie) als absolute Wahrheit hinzustellen.
Vielleicht bin ich aber auch ein Blinder der von Farben redet, weil ich deine Transzendenz und Allumfassendheit nicht kenne. Und alle Menschen die das bisher behauptet haben und die ich in irgendeinem Kontext kenne litten entweder unter Wahnvorstellungen ("Jesus hat zu mir gesprochen!")oder waren rein dogmatisch eingestellt.

Spiritualität ist ein komplexer menschlicher Trieb um aus der für uns existenziellen Realität in sein eigenes Gedankenreich zu flüchten, Phantasien auszuleben und sein eigenes Ich zu ergründen (was absolut nicht verkehrt ist, denn Menschen, die sich selbst am besten kennen, haben weniger Probleme mit dem Umfeld und Mitmenschen, als Leute, die blind anderen Personen hinterher laufen, ihre Persönlichkeit nicht einschätzen können und dadurch einen verwegenen Charakter ausbilden könnten, der ihnen und anderen viel Schaden zufügen kann) Da ich keine religiöse Lehre beweisen kann, leugne ich andere Lehren auch nicht und ich respektiere jeden Andersdenkenden. ''Jeder soll nach seiner Facon selig werden.'' Duldsamkeit und Toleranz gilt auch bei den einzelnen Ansprüchen auf absolute Wahrheit der Lehre, die von vielen Religionen und Konfessionen leider vertreten wird. Nazis und Kommunisten hängen an Ideologien, wie sogenannte Liberale oder wie richtige Erzkatholiken. Ideologien blenden die Vernunft und Leute, die diese Ideen verinnerlichen, denken einseitig, eingeschränkt und nicht besonders weitsichtig und sinn deshalb kurz oder langfristig der Verdummung preisgegeben. Religiöse Lehren sind Ideologien, da gibt es keine klaren Unterschiede. Ich selbst habe keine besondere Transzendenz oder tief ausgeprägte Spiritualität, ich glaube aber an Gott, das Weiterleben nach dem Tod und die Existenz einer Seele. Das mag verwunderlich klingen, aber ich bin davon tief überzeugt, aber überbewerte das Ganze nicht. Von Ideologien oder Kirchen lass ich mich da aber nicht einschränken, insgesamt spielen diese Themen im Alltag auch keine Rolle, aber dennoch halte ich auch Religionen für sehr wichtig, obwohl ich dogmatische Lehren prinzipiell ablehne und als hinderlich ansehe. Echte und menschliche Ethik sieht anders aus. Wenn alle religiösen Lehren von heute auf morgen verschwinden, dann erfinden die Menschen Ersatzreligionen und gefährden einen maßgeblichen Teil ihrer Natur (an Wunder und an Übermenschliche Kräfte zu glauben), verlieren würden sie diese Haltung nicht, aber sie könnten sie nicht mehr ausleben und das wäre katastrophal für die Menschheit.

Zitat:Religion ist menschengemacht und weist deshalb in ihrer Natur genau wie jede Ideologie menschliche Fehler auf.

Wie die Wissenschaft, die KÖNNTE Fehler beinhalten, wie oft wurden Lehren umgedeutet und erweitert und widerrufen ? Alles menschliche Fehler, die auch vor Ideen und Erklärungen nicht halt machen, die durch Materie zu beweisen sind. Weil jeder deutet Materie anders und der Mensch bildet sich wiegesagt in der Regel ein Etwas zu wissen, zu 100 % sicher sein, kann er dabei wirklich nie. Ich halte nichts von der Vergötterung der Wissenschaft, ebenso nicht viel von der absurden Profilierung der Humanisten, die im Menschen eine Art Gott sehen, weil sie dessen Horizont maßlos überbewerten. Das gleiche gilt für die Überbewertung der Religiosität. Schriften wie Bibel oder Koran sind dennoch nicht zu verachten, da sie historische Fakten beinhalten, sinnvolle ethisch-moralische Regeln weiter geben und voller Weisheit stecken. Man sollte aber all diese Schriften nicht zu wörtlich nehmen, sondern seinen Gedanken und Interpretationen freien Lauf lassen um für sich persönlich eine Botschaft zu ergründen.

Zitat:Das bestreite ich. Die Tugenden haben sich mehr oder weniger in allen Gesellschaften aufgrund der Notwenigkeit von Ordnung entwickelt und wurden in einen Religiösen Mantel gehüllt um die wenig intelligente Landbevölkerung auf ihren Pfaden (sonst Hölle usw.) zu halten. Die Religion war lediglich ein Werkzeug der Ethik.

Ich habe mich lange mit diesem Thema beschäftigt, wissenschaftliche Studien gelesen, die besagen, dass Religiosität, Spiritualität und Glaubensformen aller Art den Grundstein der menschlichen Zivilisation gelegt haben und das sollte man niemals vergessen. In der Jungsteinzeit haben sich Dörfer und Stämme durch den gemeinsamen Glauben zusammen gefunden und die ersten kulturellen Inhalte in der Menschheit waren Schamanismus, Ahnenkult und alle möglichen Formen von Naturreligionen. Musik entstand aus Gebeten, Schmuck entstand aus dem Glaube an die Kraft des Steines oder des Zahn eines Bären usw. Die ersten Hochkulturen bauten kulturelle Meisterwerke, die ihrer Etablierung halfen und neben wirtschaftlichen Fortschritt das Fundament der Hochkultur bildeten. Heute ist das ähnlich, aber abgeschwächt. Was wäre z.B. die Hochkultur Europa ohne Religion ? Keine Kultur mehr. Wink Denn ohne Kult kann es keine Kultur geben. Logisch oder ?


Zitat:Religion steht aber noch weit schlechter da. Vernunft basiert auf unseren dürren Erkenntnissen über die Welt und die Menschen darauf. Doch die Religion hat überhaupt nichts, als sich selbst als Hintergrund. Sie zieht sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf der Fragen.

Das genau könnte einer ihrer Stärken sein, weil sie sich eben nicht von menschlichen Ideen abhängig macht. Natürlich sind da immer menschliche Gedanken und Vorstellungen mit im Spiel, wenn man von Religion spricht. Aber dennoch ist immer der Glaube vorhanden, dass nach uns noch Etwas kommt. Wieso sollte unsere Spezies die Arroganz besitzen zu behaupten wir seien der Mittelpunkt der Natur ?

Zitat:Es gibt einen feinen Unterschied. Und der ist die Empirie. Eine Religion ist in keinster Weise beweisbar. Solange die Wissenschaft auf dem Fundament der Materie steht hat dieser Glaube ein logische höhere Priorität als irgendein von Wüstenstämmen fabulierter Gott.

Das Phänomen Religion ist nicht nur eine willkürliche Fabel einiger Wüstenstämme, es ist völlig unabhängig weltweit in fortschrittlichen Zeiten aus dem Boden gestampft worden, da die Menschen ihre Sinne und Bedürfnisse erforscht haben und immer wieder versucht haben tief in ihr Inneres zu schauen (Traumdeutung gabs z.B. schon bei den Sumerern, es gab, gibt und wird immer wieder dieses menschliche Verlangen geben und ich glaube, dass sie irgendwann vielleicht auch mal die Realität und Wahrheit erfahren, die echte Wahrheit und nicht die Wahrheit unserer verwirrten Sinne.


Zitat:Dem kann ich zustimmen. Außer das man Religion und Mathematik nicht vergleichen kann.
Beide sind aus dem Glauben entstanden. Wie der Rest des menschlichen Denkens. Die Mathematik zeichnet sich durch Evidenz aus, die Religion durch pure Sinnlichkeit.
''Mit Glauben allein kann man sehr wenig tun, aber ohne ihn gar nichts.''
Samuel Butler


Zitat:Philosophie ist keine exakte Wissenschaft, und hat damit auch nicht besonders viel Aussagekraft.
Philosophie ist sogar noch mehr als Wissenschaft, sie ist Weisheit.



Zitat:Die Physik ist empirisch bewiesen. Der Glaube ist vollkommen ohne Beweis und damit angreiffbar.
Die Empirie ist schwieriger anzugreifen, das ist wohl wahr. Aber unmöglich ist es nicht. Man muss nur mal die rationale Logik an der Logik testen und man trifft auf ein wildes Schlachtfeld paradoxer Widersprüche Wink

Zitat:Und da Gedanken über Irrealität allenfalls nette Gedanken sind und sonst völlig irrelevant für's Leben, kann man mit Fug und Recht behaupten, das diese Wissenschaft nur jenseits von hochgestochenen Existenztheorien etwas zu bieten hat. Ethik beispielsweise.
Deshalb kann man das Denken ja auch eigentlich als sinnlos bezeichnen, aber natürlich ist das falsch, da wir es brauchen und da es wichtig für uns ist. Deshalb ignoriere ich die mögliche Wahrscheinlichkeit einer Irrealität, weil man dann tatsächlich an die Grenzen des Möglichen stößt, ich hab es da lieber anschaulich und nachvollziehbar.

Zitat:Grundsätzlich ist unser Einstellung nicht allzu verschieden. Nur an Einem Punkt. Du bist irgendwie von der Existenz von Transzendenz überzeugt, ich glaube ganz bewusst nicht daran.
Ich bin einfach der Überzeugung, dass wir die eingebildetsten Wesen des Universums sind und unser Wissen bedacht einsetzen sollten, aber nicht überbewerten. Denn unser Wissen beruht auf Glauben und Glauben ist bekanntlich Nicht-wissen. In Allem steckt irgendein Glaube drin. Man kann diesen Fakt aber ignorieren, weil man ansonsten tatsächlich in völlig seltsame Denkweisen schlittert, in denen man noch hilfloser ist, als in der normalen und geläufigen Denkweise. Aus diesem Grund bin ich religiös, weil die Religion dazu einläd wenigstens uns nachvollziehen zu können, weil wir können uns ja wenigstens selbst erforschen und irgendwie kennen lernen. Der Glauben an übermenschliche Wesen ist der berechtigte Zweifeln am menschlichen Verstand. Aber dennoch bediene ich mich natürlich dem Verstand, weil uns Menschen bleibt schließlich Nichts anderes übrig Wink
Diese Haltung vertreten sogar viele Wissenschaftler, sie stellen bloß Gott ans Ende ihrer Überlegungen und nicht immer an den Anfang (Max Planck).
Es ist interessant anzusehen, wie viele Wissenschaftler religiös waren, das war eine große Mehrheit.
Werner Heisenberg ist ja mein Favorit unter den Wissenschaftlern, purer Rationalismus ist pure Dummheit und isolierte Konzentration auf das Faktische ohne zu hinterfragen, wo die Fakten her stammen.
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#66
shadowhunting schrieb:Spiritualität ist ein komplexer menschlicher Trieb um aus der für uns existenziellen Realität in sein eigenes Gedankenreich zu flüchten, Phantasien auszuleben und sein eigenes Ich zu ergründen (was absolut nicht verkehrt ist, denn Menschen, die sich selbst am besten kennen, haben weniger Probleme mit dem Umfeld und Mitmenschen, als Leute, die blind anderen Personen hinterher laufen, ihre Persönlichkeit nicht einschätzen können und dadurch einen verwegenen Charakter ausbilden könnten, der ihnen und anderen viel Schaden zufügen kann)

Spiritualität wäre mir hier wieder zu weit gefasst. Eher als Unterbrgiff der Phantasie.

Zitat:Duldsamkeit und Toleranz gilt auch bei den einzelnen Ansprüchen auf absolute Wahrheit der Lehre, die von vielen Religionen und Konfessionen leider vertreten wird.

Eine Religiöse Haltung hat eben die naturgemäße Neigung dogmatisch zu werden.

Zitat:Ich selbst habe keine besondere Transzendenz oder tief ausgeprägte Spiritualität, ich glaube aber an Gott, das Weiterleben nach dem Tod und die Existenz einer Seele. Das mag verwunderlich klingen, aber ich bin davon tief überzeugt, aber überbewerte das Ganze nicht.

Ich finde das keineswegs verwunderlich. Es ist eben der Scheidepunkt der Weltsicht. Das alles liegt jenseits des menschlich Beweisbaren und mir läge es fern jemanden für seine andere Entscheidung zu kritisieren. Ich kann es auch ein Stückweit nachvollziehen. Aber mir ist jegliche konkret konstruierte Gottesvorstellung (Religionen und Kulte) zuwider und alle anderen eher abstrakten Vorstellungen entstammen mehr oder weniger den konkreten. Es spricht nichts gegen einen persönlichen Glauben. Ich glaube an keinen Gott, hoffeaber auf ein Jenseits, auch wenn ich daran nicht glaube.

Wenn mir überhaupt etwas religiöses zusagen würde, dann wären das pantheistische Ideen. Das ist eine schöne Vorstellung, aber mehr auch nicht.

Zitat:Wenn alle religiösen Lehren von heute auf morgen verschwinden, dann erfinden die Menschen Ersatzreligionen und gefährden einen maßgeblichen Teil ihrer Natur (an Wunder und an Übermenschliche Kräfte zu glauben), verlieren würden sie diese Haltung nicht, aber sie könnten sie nicht mehr ausleben und das wäre katastrophal für die Menschheit.

Das kann man nicht wissen. Denn heute schon glauben nur noch wenige Menschen aus Europa an Wunder und Übernatürliches.

Zitat:Ich halte nichts von der Vergötterung der Wissenschaft, ebenso nicht viel von der absurden Profilierung der Humanisten, die im Menschen eine Art Gott sehen, weil sie dessen Horizont maßlos überbewerten.

Ich räume ihr sicher einen hohen Wert ein. Aber wie alles menschgemachte hat sie Grenzen, die man kennen sollte.

Zitat:Das gleiche gilt für die Überbewertung der Religiosität. Schriften wie Bibel oder Koran sind dennoch nicht zu verachten, da sie historische Fakten beinhalten, sinnvolle ethisch-moralische Regeln weiter geben und voller Weisheit stecken.

Weisheiten, aber auch Unethisches, Verwerfliches und legitimierte Grausamkeiten.

Zitat:Ich habe mich lange mit diesem Thema beschäftigt, wissenschaftliche Studien gelesen, die besagen, dass Religiosität, Spiritualität und Glaubensformen aller Art den Grundstein der menschlichen Zivilisation gelegt haben und das sollte man niemals vergessen.

Was nichts daran ändert das aus meiner Sicht ändert, dass die Religion ein Werkzeug der Ethik der jeweiligen Gesellschaft ist.

Zitat:Was wäre z.B. die Hochkultur Europa ohne Religion ? Keine Kultur mehr.

Es gibt keine "europäische Hochkultur" nur europäische Kulturen. Diese zu erhalten ist durchaus zu befürworten, wobei heute schon die Religion selbst in der Kultur stark an Bedeutung verloren hat, so dass es nur noch leere Rituale sind.


Zitat:Die Mathematik zeichnet sich durch Evidenz aus, die Religion durch pure Sinnlichkeit.

Mathematik ist eine menschliche grundfähigkeit, Religion defakto nicht nötig.
Man kann eine rationale Wissenschaft nicht mit beliebigem Wunschdenken gleichsetzen. Die Wissenschaft wiegt sehr viel schwerer.

Aus diesem Grund bin ich religiös, weil die Religion dazu einläd wenigstens uns nachvollziehen zu können, weil wir können uns ja wenigstens selbst erforschen und irgendwie kennen lernen.

Aus meiner Sicht kein Grund religiös zu werden, aber gut.

Zitat:Der Glauben an übermenschliche Wesen ist der berechtigte Zweifeln am menschlichen Verstand.

Wie bereits gesagt kann der Zweifel am menschlichen Verstand dadurch ausgedrückt werden, muss es aber nicht. Man sollte sich lediglich der Grenzen seines Verstandes bewusst sein. Wir sind lediglich ein evolutionäres Produkt, das ein höher entwickeltes Gehirn hat. Das spricht aus meiner Sicht nicht für einen Gott, Götter oder Sonstwas aus der Richtung.
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#67
http://www.youtube.com/watch?v=7qHL2PSpecI

spritualität sollte man nicht unterschätzen. und der körper eines europäers kann sogar noch stärker werden. solange man drann glaubt und einen willen hatt.

ja okay, das mit der sandsack kopfnummer sieht n bischen bescheuert aus. aber ansonsten gehts in der kampfkunst total ab. wer selbst mal kampfkunst praktiziert hatt weiss das es nich gut funktioniert wenn man nich dran glaubt.
das gilt für jeden glauben. da steckt ne gewisse energie dahinter die einen von grund auf stärken kann. das funktioniert wie liebe. das is was seelisches und darüber quatscht man nich.
stellt euch mal die frage, warum wir es toll finden eine figur durch monsterherden zu steuern und diese möglichst spektakulär und mit viel blut und krach nieder zu mätzeln.
ich mein auf sowas kommen doch nur wir menschen...aus meiner sicht sind das überbleibsel aus dem voodoo. geisterbekämpfung wenn man das mal unterschwällig betrachtet.der char ist das abbild meines willens und die gegner die steine die mir in den weg gestellt werden die ich mental bekämpfe.ich betrachte das jetz sehr künstlerisch aber auf sowas kommt echt nur der mensch. und das hatt mehr mit sexualität und existenzgründung und deren absicherung zu tun als man glaubt.
warum will ich denn bei gears fette fiese monster in zwei teile durchsägen?
na weil man seelisch irgendetwas persönliches auf diese viecher projetziert und bekämpfen will.
wir sind von natur aus so. wir sind stämme,clans, wir malen uns an, sammeln trophäen wollen unser dorf beschützen und genug nahrung haben. aber jeder brauch einen anderen, der ihn leitet. und da der stammesführer schon ganz oben ist, entwickelte sich nunmal sowas wie gott. oder das zeichen eines gottes in dem man sich bewegt. für ernte,krieg,nachwuchs usw. das lies den menschen damlas sogar ganze pyramiden errichten.
und ich persönlich glaub nich mal das dass sklaven waren sondern freiwillige die einfach an was geglaubt haben.
an die sonne,die kraft der natur und eine spürbare konektivität zum universum und was weiss ich noch alles.

@the hidden. unterschätz bitte den menschen nich.du kannst nich alles wegrationaliesieren. die kirche hatt die religion und den glauben ausnutzen können unzwar durch genau dem aspeckt das jeder mensch eine führung brauch.kirche hatt zwar keinen guten ruf wegen dem finsteren mittelalter. die war halt mächtig und es wurden auch entsprechende bauten erichtet(groß is stark und gut sagt hirn).und da es mehr führungsbedürftige als leitende persönlichkeiten gibt, war das ganz einfach. aber heute werden die kirchen doch immer kleiner weil der glaube sich ändert und diese einrichtung mehr mit wohltätigkeit als mit führung zu tun haben.
also ganz easy
ihr habt beide irgendwo recht.
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#68
Spirituelle Kräfte heilen Körper und Geist, da widerspricht nicht einmal die Wissenschaft. Es ist bewiesen, dass ein innerer Glaube, der tief ausgeprägt ist, die schlimmsten Krankheiten heilen kann und selbst wenn es scheitert, haben diese schwer erkrankten Menschen noch einen erfüllten und glücklichen Lebensabend gehabt.

In der Kampfkunst und generell auch im Leistungsbereich ist ein enormes Selbstvertrauen und ein klares funktionierendes Bewusstsein enorm wichtig um all die Strapazen aushalten zu können. Fernöstliche Kämpfer leben eine unheimlich tiefe Spiritualität, sind sehr sinnlich und willensstark und diese Menschen haben einfach Charisma und Ausstrahlung, weil sie sich Selbst gefunden haben, kontrollieren und deshalb für ihr mitmenschliches Umfeld ebenso angenehm und wohltätig sind.

Ein allzu pragmatisches und rationales Leben erfüllt die Wenigsten und laut wissenschaftlichen Studien und meiner einfachen Wahrnehmung leben spirituelle Menschen auch glücklicher, als Personen, die einseitig pragmatisch denken, aber ich will hier nicht verallgemeinern. Es gibt Solche und Solche. Individuell unterschiedlich, jeder sollte da seinen persönlichen Weg finden, aber jeder Psychologe, jeder Arzt und Mediziner kann ernsthaft bestätigen, dass spirituelle Menschen sehr häufig gesund und munter sind, körperlich können sie natürlich auch erkranken, aber sie sind wenigstens geistig nicht niedergeschlagen und das ist die Hauptsache!
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