30.05.2010, 14:10
Da nicht immer alles Eitel Sonnenschein ist, gab es seit der Ankündigung von Diablo 3 immer mal wieder Streitpunkte, die mal mehr, mal weniger Leuten sauer aufstießen. Erinnern wir uns beispielsweise noch an die Grafikkontroverse oder die Entscheidung auf einen LAN-Modus zu verzichten. Ein User der offiziellen Diablo-Foren hat sich nun einmal so richtig ausgelassen und neun Punkte aufgeschrieben, die ihm, in Bezug auf StarCraft 2, kontrovers schienen und über die er eine klare Position für Diablo 3 einforderte. Zu aller Erstaunen lies sich Bashiok sogar auf das Spielchen ein.
Zitat:User: 1) Kein LAN Support
Bashiok: Korrekt.
User: 2) Keine Chat-Räume
Bashiok: Es wird Chat-Räume geben, aber sie werden nicht zum Release [von StarCraft 2] fertig sein. Wahrscheinlich.
[edit von Bashiok] Scheint so als hätte Frank [Pearce, Vice President bei Blizzard] Interviews in Europa gegeben und etwas über den Effekt von „keinen Chat-Räumen“ erzählt, aber dass es Gilden- und Gruppenchats geben würde. Was mehr oder weniger das ist, was schon zuvor gesagt wurde. Es wird mehr darum gehen, die Spieler in zielgerichtete Diskussionen zu führen, als einfach ein für alle zugängliches Chat-System zu haben. Jedenfalls weiß ich nicht viel darüber. Persönlich finde ich Chat-Räume aber soooooo 2002.
User: 3) Bezahlte Inhalte zum Download (DLC)
Es scheint, dass Karten und „Erweiterungen, die eigentlich Teil des Basisspiels sind“, den Preis von StarCraft 2 leicht über 100$ treiben. Ich habe nicht vor das Spiel zu kaufen, aber ich finde diesen Umstand ein wenig alarmierend. Ich hasse die Vorstellung, was Diablo 3 insgesamt kosten wird […].
Bashiok: Alarmierend! Wie teuer war Lord of Destruction? Erweiterungen werden halt für Knete verkauft.
Falls du aber damit argumentieren willst, StarCraft 2: Wings of Liberty sei kein vollwertiges Spiel, dann… aber du wirst es ja sowieso nicht kaufen also…
User: 4) Pay-to-Play [Gebühren]
Es hat sich herausgestellt, dass SC2 tatsächlich Gebühren haben wird, trotz all’ der Versprechen, die hingegen gemacht wurden. In Regionen außerhalb der USA. Beispielsweise müssen russische oder südamerikanische Spieler sich beim BattleNet anmelden und erhalten eine bestimmte Menge an „Spielstunden“, die auslaufen und erneuert werden müssen. Wird es so etwas auch bei Diablo 3 geben?
Bashiok: Wir passen unsere Geschäftsmodelle an die jeweiligen Länder/Regionen, basierend auf vielen Faktoren, an. Hier in den USA kann ich in ein Spielegeschäft geben, ein Spiel für ungefähr 60$ kaufen, es mit nach Hause nehmen und ich erwarte generell, dass es einen kostenlosen Mehrspielermodus beinhaltet (es sei denn ich weiß, dass es ein MMO mit kostenpflichtigem Abonnement ist oder so). Das kann man nicht in allen Ländern machen. In vielen gibt es keine Spieleläden, also funktioniert so etwas dort nicht. Genau die gleiche Herangehensweise wurde bei World of Warcraft genutzt.
User: 5) Regionale Sperren
Bashiok: Hier das letzte was über regionale Sperren gesagt wurde (das war übrigens [StarCraft 2 Lead Designer Chris] Sigaty):
Frage: Wie weit sind die Langzeitpläne bezüglich der Möglichkeit mit einem EU-Account auf einen US-Server zu wechseln – oder sogar mit einem globalen Account?
Antwort: In die Region zu springen, die man möchte ist definitiv auf lange Sicht ein Plan für das BattleNet, allerdings haben wir Bedenken, wie wir den Spielern klarmachen können, was passiert, wenn sie diesen Schritt wählen, denn es WIRD die Latenz des Spiels beeinflussen. Ein Datum dafür habe ich noch nicht. Es gibt einige Features, von denen wir sichergehen wollen, dass sie sofort da sind und zwischen verschiedenen Servern zu springen ist momentan von niedriger Priorität.
User: 6) Balancing aufgrund von Statistiken
Die Entwickler von SC2 haben balancieren ihr Spiel nur streng nach Statistiken aus und ignorieren die Rückmeldungen von Spielern. Statt dessen verwenden sie nur die Daten, die sie während der Beta eingeholt haben, um die Einheiten auszubalancieren.
Bashiok: Hahaha. Du bist witzig. Wir spielen hier alle. Alle Designer und Entwickler spielen. Manche sogar auf semi-pro Niveau. Wir stehen in Kontakt zu vielen professionellen Spielern, unseren Freunden und Familien, die Spielen, wir lesen Foren, wir lesen Fansites etc. etc.. Was ich als das Hauptproblem hier sehe ist, dass viele Leute Änderungen aufgrund von situationsbedingten Strategien ausbalancieren wollen, ohne zu verstehen, dass sich [das Spiel] ständig weiterentwickelt. So sehr, dass sich Matches täglich drastisch verändern können.
Nicht die Veränderungen am Balancing zu sehen, von denen man meint, sie müssen gemacht werden ist nicht das Gleiche wie die Communtiy zu ignorieren und willkürliche Änderungen allein aufgrund von Statistiken vorzunehmen. Sicher sind sie ein Werkzeug, aber auf gar keinen Fall der einzige oder wichtigste Faktor für Änderungen am Balancing.
User: 7) Datenschutz
Wie Facebook und Google, hat auch Blizzard sein eigenes akutes Datenschutz Debakel – EMail-Adressen sind nach außen gelangt.
Bashiok: Also jetzt erfindest du einfach Sachen.
User: […] und SC2 verlangt fragwürdige private Daten bei einer unsicheren EULA [Endbenutzer-Lizenzvereinbarung] – die Möglichkeit Details wie den eigenen Facebook-Account auszutauschen und nicht die Möglichkeit zu haben jemanden in die Freundesliste aufzunehmen, ohne ihm den eigenen richtigen Namen und Facebook-Account zu zeigen. Ich hasse die Vorstellung das so etwas nach Diablo 3 überschwappt.
Bashiok: Alles hier gesagte ist ungenau oder schlichtweg falsch. Man kann Leute zu seiner Freundesliste hinzufügen ohne den richtigen Namen auszutauschen. Es ist deine Entscheidung, ob du Freundeseinladungen an deine Freunde in Facebook schickst. Ich weiß gar nicht, was „fragwürdige private Daten bei einer unsicheren EULA“ bedeuten soll, aber es KLINGT, als sollte ich jetzt ziemliche Angst haben.
User: 8 ) Jegliches Fehlen von Innovation
Bashiok: Also das ist einfach deine Meinung.
Aber ernsthaft: Das gameplay kommt zuerst. Wir werden nicht alle möglichen verrückten Dinge ausprobieren, nur um anders zu sein. Wir versuchen ein Spiel herauszubringen, dass Spaß macht und nicht eines, das nur existiert, um unerprobte Mechaniken auszuprobieren oder die Grenzen in Sachen Grafik weiter auslotet. Das ist eigentlich ein normales Merkmal der Spiele von Blizzard.
User: 9) Der Wechsel zu einem Voice Chat ist entsetzlich. Er überlässt nichts mehr der Vorstellungskraft und bringt einen dazu, die Leute, mit denen man spielt, wegen ihrer lächerlichen Stimmen/Akzente (alle klingen gleich) und Atemgeräusche zu hassen. Ein Voice Chat ist furchtbar. Ich habe zwar den des BNet noch nicht genutzt, aber jeder andere mit dem ich schon gespielt habe, Counter Strike, Xbox, Playstation 3, war schrecklich.
Bashiok: ??? Man kann im Spiel wie immer via Text chatten, aber wenn du willst:
Menu -> Options -> Voice -> Uncheck “Enable Voice Chat”
Dann gibt es keine Möglichkeit mehr, dass du jemanden hörst. Aber es ist ein tolles Mittel zur schnellen Kommunikation zwischen Mitgliedern eines Teams, wenn man den anderen kennt. Oder wasauchimmer.