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To The Moon
#1
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Das passiert also, wenn Inception auf Vergiss Mein Nicht trifft und das ganze dank des RPG-Makers im klassischen, aber von mir durchaus geliebten 16-Bit Grafikstil der damaligen erfolgreichen JRPGs und Co. aus der Super Nintendo Ära umsetzt und von einem herzergreifenden, melancholischen Soundtrack untermalt wird.

Das Spiel To The Moon vom Entwickler und Komponisten Kan Gao, welches auch die einen oder anderen autobiografische Züge aufweißt, ist eigentlich kein Spiel, kein Buch, kein Film. Jedesfalls möchte Kan selber, das es nicht als deresgleichen aufgefasst wird. Es ist einfach nur eine faszinierende Art, um eine sehr interessant erzählte und berührende Geschichte zum Leben zu erwecken. Man mag es vielleicht sogar schon als Kunst betrachten. Etwas, was all die “Größen” da draußen nicht schaffen und wofür ich die Indieentwickler so vergöttere, da jene Leute noch Ideen und Innovation haben und man merkt, das es sich hierbei nicht um reinsten Kapitalismus handelt. Jene Leute, die mein kleines Gamerherz vor purer Freude wieder zum Schlagen bringen. Selbst Die Zeit hat über diesen Vorfall berichtet.

Auch wenn sich das Gameplay auf einige wenige typische Point-and-Click-Aktionen beschränkt, das eigentlich Spieltempo ziemlich ruhig und gelassen daherkommt und man innerhalb von gut 5-6 Stunden wohlmöglich etwas ergriffen die durchrollenden Credits begutachtet, ist dieses Spiel jeden Cent wert, denn es macht eins richtig: Eine gute Story erzählen, ohne all den Wirrwarr drumherum, der einen bei so manch anderen Abenteuer in der digitalen Spielwelt vielleicht etwas blenden mag. Es ist minimalistisch gehalten, so wie ein LIMBO, wie ein Shadow of the Colossus, und erzeugt somit gleich zu Beginn seine ganze eigene Atmosphäre, die mit einer leichten Prise Humor und Fragen wie “Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, was würde ich anders machen ?” bis zum Schluss anhält und mitreißen kann. Es beschränkt sich aufs wesentliche und genau das ist es, was To The Moon so besonders macht. Die eigentliche Handlung des Spielers ist eher zweitrangig, aber genau dieses Konzept hat Heavy Rain zu einem atemberaubenden Thriller gemacht und lässt die Charaktere in To The Moon und ihre durchaus charmanten Dialoge so glaubwürdig erscheinen.

Zitat:“Schaut einfach, ob es ein geeigneter Weg ist, eine Geschichte zu erzählen.”

Ja, das ist es Mister Gao. Ja, das ist es.

Zitat:“Es war eine der sonderbarsten Migrationsbewegungen dieser Tage: Die Online-Gamer-Gemeinschaft ließ ihr gallen- und giftgrünes Wappen hinter sich, wischte die zynischen Einwürfe der wenigen Unverbesserlichen mit einem tränengetränkten Taschentuch zur Seite, und versammelte sich, ganz ohne Drängeln und Schubsen, ungewöhnlich rührselig hinter einem ungewöhnlichen Spiel. Hätte To The Moon nichts weiter vollbracht, als diesen Moment ungewohnter Wärme in einem von Gehässigkeit geprägten Klima zu ermöglichen – es wäre bereits viel für das Werk eines einzigen Mannes (und einiger seiner Freunde). Doch To The Moon gibt mehr, von Herzen – es ist schlicht diese Art von Spiel.”

Wer sich vom Spiel noch überzeugen möchte, kann sich in der 1 stündigen Trail-Version einen genaueren Eindruck verschaffen, auch wenn man die ganze Geschichte schon an einem Stück erleben sollte. Zu empfehlen wären desweiteren auch die vorherigen Werke, die es hier zum kostenlosen Download gibt: Freebird Games - One atmospheric adventure after another!.

Hätte übrigens noch einen Aktivierungs-Key für das Spiel zu verlosen. Wer also Interesse an gutes Storytelling hat und nicht vollkommen gefühlskalt ist, kann ja mal "hier" schreien.
{And I'm all alone and the fire grows and I'm all alone and the fire grows}

[Bild: 6G9OLLC.jpg]
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