21.10.2015, 08:45
Nun, Motivation und das Empfinden von Spaß sind eng mit dem Belohnungszentrum im Gehirn verknüpft. Und das wird einfach nicht stimuliert, wenn Überraschungsmomente und Zufall fehlen. Wenn ich heute weiß, dass ich morgen, mit etwas Pech vielleicht auch erst übermorgen, exakt die Wunschausrüstung habe, die ich heute will – und einen Großteil davon, auch noch bei Kadala „shoppe“, dann empfinde ich das genauso belohnend, wie wenn ich beim Roulette gleichzeitig auf alle Zahlen, Rot und Schwarz setzen würde.
Es braucht kurzfristige, mittelfristige und laaaaaaaangfristige Ziele. Der Trick dabei ist, dass auch das noch so entfernteste Ziel zumindest irgendwie erreichbar und, das ist mindestens genauso wichtig, lohnenswert scheinen muss. Und hier liegt bei D3 leider so einiges im Argen.
Wären Schatzgoblins z.B. so selten, wie Überdiablo in D2, würden dann aber garantiert oder mit einer hohen Wahrscheinlichkeit so etwas als Handelsware wertvolles wie für die eigene Nutzung sehr gefragtes, wie den „Vernichtikus-Zauber“ dropen.“. Dann würde man stets die Ohren nach dem charakteristischen Gelächter offen halten und wäre aufgeregt, mal einen zu treffen – und natürlich auch sehr enttäuscht, wenn er einem entwischen würde.
Aber hohe Erwartung und Hoffnung münden bei nicht Eintreten des Erhofften eben in Enttäuschung. Das sind zwei Seiten einer Medaille, die es braucht, um große Emotionen hervorzurufen.
Bei mir z.B. weckte in D2 jedes pling eines Ringes die Hoffnung, es könne ein Stein von Jordan sein und jedes satte patch, ließ mich auf eine High-Rune hoffen und jedes rassel auf einen Skiller mit max. Life. Eigentlich völlig Irrational, wenn man bedenkt, dass ich in all der Zeit einen einzigen Stone of Jordan und meine erste High-Rune erst nach dem Patch gefunden habe, in dem die Dropchance vervierfacht wurde. Oh und mein Sehnsuchts-Item ein Greifenauge bekam ich nie zu Gesicht.
Aber man fand zwischendrin immer Dinge, die man tauschen konnte, um so seinen Zielen näher zu kommen. Und selbst für noch so unbedeutende Drops, etwa Perfekte 40 Edelsteine, bekam man etwas, was einem seinen Zielen wieder etwas näher brachte. Die Kette von kurzfristigen, mittelfristigen und Langzeitzielen funktionierte dadurch hervorragend, weil man nie das Gefühl hatte, etwas unnützes zu tun.
So, jetzt kommt Diablo 3: Ich brauche Gear XY uuuuuund fertig. Was mach ich eigentlich hier, wozu noch weiter machen? Diablo 3 besteht nur aus kurzfristigen Zielen und schnellen Belohnungen. Das ist so, wie wenn ein Kind zu Weihnachten alles bekommt, was auf dem Wunschzettel steht. Es wird sich tierisch freuen, aber nichts wertschätzen und schnell das Interesse an dem ganzen Krempel verlieren, um dann im nächsten Jahr schon zu erwarten, dass es auch wieder alles bekommt, anstatt vorab ganz aufgeregt zu sein, was das Christkind denn dieses Jahr wohl von seinen Wünschen erfüllen wird.
Und wenn ich schreibe, dass ich lange nach Item XY suchen will, dann gewiss nicht unter den Voraussetzungen, wie das aktuell in Diablo 3 zu realisieren wäre; etwa in dem einfach die Dropchance reduziert würde. So einfach ist es leider nicht. Das gesamte System musste dazu erst stimmig umgemodelt werden, sodass man eben nicht frustriert ist, weil Ewigkeiten Item XY nicht dropt, die Designer das Spiel es aber darauf ausgelegt haben, dass eigentlich jeder Charakter ohne mindestens 8 zwingend notwendige Items gar nicht gescheit funktionieren kann. Lange suchen und Spaß dabei haben. Das ist die Prämisse. Weil wenn ich Spaß an etwas habe, dann ist es gut, wenn es lange währt.
Und ich finde es leider, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, schon bezeichnend für die Entwicklung, die im Videospielebreich im letzten Jahrzehnt stattgefunden hat, dass gesagt wird, man will 'nen Laster mit Belohnungen vor die Füße gekippt bekommen, um dann andere Spiele zocken zu können. Wenn ein Spiel so richtig gut ist, brauche ich kein anderes. Dann ist mir das eine genug und ich vermisse die anderen auch nicht. Und das sollte das Ziel eines jeden Spiels sein: Leute so sehr in den Bann zu ziehen, dass ihnen die anderen so ziemlich egal sind.
Wert hat, was man zu schätzen weiß und je schneller man etwas für wenig Aufwand (dazu zählt auch zeitlicher Aufwand) bekommt, umso weniger weiß man es zu schätzen, umso weniger Wert und Bedeutung hat es für einen.
Ich möchte übrigens nochmal darauf hinweisen, dass ich mir sehr wohl im Klaren darüber bin, dass ich eine Minderheitenmeinung vertrete und die Chancen darauf, dass diese jemals mehrheitsfähig wird so ziemlich gegen Null tendieren. Da gebe ich mich keinen Illusionen hin Hätte ich aber nicht das dringende Bedürfnis, sie zu äußern, würde das bedeuten, dass mir D3 so ziemlich egal wäre; und das sind schon genug andere Spiele, die trotz großen Hypes und guetr Verkäufe keine „Seele“ besitzen.
Es braucht kurzfristige, mittelfristige und laaaaaaaangfristige Ziele. Der Trick dabei ist, dass auch das noch so entfernteste Ziel zumindest irgendwie erreichbar und, das ist mindestens genauso wichtig, lohnenswert scheinen muss. Und hier liegt bei D3 leider so einiges im Argen.
Wären Schatzgoblins z.B. so selten, wie Überdiablo in D2, würden dann aber garantiert oder mit einer hohen Wahrscheinlichkeit so etwas als Handelsware wertvolles wie für die eigene Nutzung sehr gefragtes, wie den „Vernichtikus-Zauber“ dropen.“. Dann würde man stets die Ohren nach dem charakteristischen Gelächter offen halten und wäre aufgeregt, mal einen zu treffen – und natürlich auch sehr enttäuscht, wenn er einem entwischen würde.
Aber hohe Erwartung und Hoffnung münden bei nicht Eintreten des Erhofften eben in Enttäuschung. Das sind zwei Seiten einer Medaille, die es braucht, um große Emotionen hervorzurufen.
Bei mir z.B. weckte in D2 jedes pling eines Ringes die Hoffnung, es könne ein Stein von Jordan sein und jedes satte patch, ließ mich auf eine High-Rune hoffen und jedes rassel auf einen Skiller mit max. Life. Eigentlich völlig Irrational, wenn man bedenkt, dass ich in all der Zeit einen einzigen Stone of Jordan und meine erste High-Rune erst nach dem Patch gefunden habe, in dem die Dropchance vervierfacht wurde. Oh und mein Sehnsuchts-Item ein Greifenauge bekam ich nie zu Gesicht.
Aber man fand zwischendrin immer Dinge, die man tauschen konnte, um so seinen Zielen näher zu kommen. Und selbst für noch so unbedeutende Drops, etwa Perfekte 40 Edelsteine, bekam man etwas, was einem seinen Zielen wieder etwas näher brachte. Die Kette von kurzfristigen, mittelfristigen und Langzeitzielen funktionierte dadurch hervorragend, weil man nie das Gefühl hatte, etwas unnützes zu tun.
So, jetzt kommt Diablo 3: Ich brauche Gear XY uuuuuund fertig. Was mach ich eigentlich hier, wozu noch weiter machen? Diablo 3 besteht nur aus kurzfristigen Zielen und schnellen Belohnungen. Das ist so, wie wenn ein Kind zu Weihnachten alles bekommt, was auf dem Wunschzettel steht. Es wird sich tierisch freuen, aber nichts wertschätzen und schnell das Interesse an dem ganzen Krempel verlieren, um dann im nächsten Jahr schon zu erwarten, dass es auch wieder alles bekommt, anstatt vorab ganz aufgeregt zu sein, was das Christkind denn dieses Jahr wohl von seinen Wünschen erfüllen wird.
Und wenn ich schreibe, dass ich lange nach Item XY suchen will, dann gewiss nicht unter den Voraussetzungen, wie das aktuell in Diablo 3 zu realisieren wäre; etwa in dem einfach die Dropchance reduziert würde. So einfach ist es leider nicht. Das gesamte System musste dazu erst stimmig umgemodelt werden, sodass man eben nicht frustriert ist, weil Ewigkeiten Item XY nicht dropt, die Designer das Spiel es aber darauf ausgelegt haben, dass eigentlich jeder Charakter ohne mindestens 8 zwingend notwendige Items gar nicht gescheit funktionieren kann. Lange suchen und Spaß dabei haben. Das ist die Prämisse. Weil wenn ich Spaß an etwas habe, dann ist es gut, wenn es lange währt.
Und ich finde es leider, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, schon bezeichnend für die Entwicklung, die im Videospielebreich im letzten Jahrzehnt stattgefunden hat, dass gesagt wird, man will 'nen Laster mit Belohnungen vor die Füße gekippt bekommen, um dann andere Spiele zocken zu können. Wenn ein Spiel so richtig gut ist, brauche ich kein anderes. Dann ist mir das eine genug und ich vermisse die anderen auch nicht. Und das sollte das Ziel eines jeden Spiels sein: Leute so sehr in den Bann zu ziehen, dass ihnen die anderen so ziemlich egal sind.
Wert hat, was man zu schätzen weiß und je schneller man etwas für wenig Aufwand (dazu zählt auch zeitlicher Aufwand) bekommt, umso weniger weiß man es zu schätzen, umso weniger Wert und Bedeutung hat es für einen.
Ich möchte übrigens nochmal darauf hinweisen, dass ich mir sehr wohl im Klaren darüber bin, dass ich eine Minderheitenmeinung vertrete und die Chancen darauf, dass diese jemals mehrheitsfähig wird so ziemlich gegen Null tendieren. Da gebe ich mich keinen Illusionen hin Hätte ich aber nicht das dringende Bedürfnis, sie zu äußern, würde das bedeuten, dass mir D3 so ziemlich egal wäre; und das sind schon genug andere Spiele, die trotz großen Hypes und guetr Verkäufe keine „Seele“ besitzen.