Hallo Hanfmensch, ich versuch mal was, weil ich da jetzt Bock drauf habe
Also, alles begann mit D1, was war schon im Jahr 1996 oder so, weiß nicht mehr genau. Die Grafik war damals sensationell und neben Warcraft 1+2 ist Blizzard damit der nächste Suchtspielhammer gelungen.
D1 war noch sehr simpel strukturiert. Das "Dorf" Tristram (3 Hütten, 5 Einwohner, 1 Kuh) ist vom Bösen heimgesucht worden, es gab Tota. Der Held erscheint (singleplayer, damals war onlinegamen noch was absolut seltenes, weil es gar keine vernünftigen Verbindungen gab, damals gabs noch nicht mal ISDN, die Leute hatten 28k Modems).
Die Dungeons in D1 waren zufallsgeneriert und in 4x4 Ebenen unterteilt, wobei man immer durch eine Treppe in die nächst tiefer gelegene gelangte0. Die ersten 4 hießen glaube ich Krypta Level 1-4, mit Skeletons, Zombies und Geistern. Dadrunter lagen die Katakomben Level 1-4, da gabs die allseits beliebten Ziegenmänner und erste Dämonen. Dann kamen die Höhlen Level 1-4, da gabs nur noch Dämonen, wobei ziemlich viel Lava durch diese Hählen floss. Ganz zum Schluß dann die Hölle Level 1-4, wo nur noch gefallene Ritter, Sukkubi und Dämonen rumliefen. Am Ende mußte Diablo als Endgegner erledigt werden und sein Seelenstein blieb übrig. Der Held, völlig mit der Gesamtsituation überfordert, rammt sich den Seelenstein logischerweise direkt in seine eigene Birne, ohne auf Nebenwirkungen zu achten. Damit endet D1 und beginnt direkt D2.
Jahr 2000: In D2 folgt man dem "Wanderer", welcher der gefallene Held aus D1 ist, der sich langsam wieder in Diablo verwandelt und seine beiden Brüder, Mephisto und Baal unterwegs einsammeln will, für das dann endgültig absolute Böse.
Das Prinzip ist bei D2 wieder das gleiche wie bei D1, die Grafik etwas besser, aber an und für sich auch das gleiche. Die Dungeons sind mitunter riesig groß, die Struktur des Gesamtspiels in 4 bzw. 5 Akte unterteilt, je nachdem, ob man das Addon dazuzählt oder nicht. Akt1 spielt im Wald und im Kloster, Akt2 in der Wüste und unterirdischen Gräbern, Akt3 im Dschungel und einer Tempelstadt, Akt4 mal wieder in der Hölle und Akt5 auf dem Arreat Summit, der Heimat der Barbaren und dem neuen Bungalow von Baal. Anders als bei D1, wo man immer zu Fuß gehen mußte, gibt es bei D2 in jedem Gebiet einen Wegpunkt, von dem man sich aus zu allen anderen teleportieren kann.
In der Handlung schafft es Diablo, seinen Bruder Baal zu befreien, und ihr Bruder Mephisto portet Diablo zurück in die Hölle und Baal zum Arreat. Der Held muß erst die zwei Unterdämonen Andariel und Duriel jeweils am Ende von Akt1 und 2 erledigen, in Akt3 ist Mephisto selbst an der Reihe, in Akt4 dann Diablo und in Akt5 Baal. Was jetzt die Endaussage von D2 war, ob das böse besiegt wurde oder überlebt hat, hab ich vergessen, paar Jahre her, aber da D3 bald kommt, hats wohl überlebt
In D1 und D2 gab es damals etwas sensationell neues, nämlich 3 Schwierigkeitsgrade. Wenn man es in normal durch hatte, konnte man den mittleren und danach den schwierigen spielen. Dort droppten dann jeweils bessere Klamotten und man konnte weiterleveln.
Während D1 nur richtige freaks online gespielt haben, waren es in D2 schon wesentlich mehr, was mit der gleichzeitig sich stark verbessernden Internetzugänglichkeit zusammenhing.
In D2 gab es 2 Modi: softcore und hardcore. Softcore war, daß man zu seiner Leiche zurücklaufen konnte, wenn man gestorben war. Hardcore war, daß man kein einziges Mal sterben durfte, sonst war der Char halt einfach tot
Das gibt es in D3 auch wieder.
Bei D2 muß man auch immer das ursprüngliche classic von der bald daruaf folgenden Addonzeit unterscheiden. Das Ur-classic gab es nur von Sommer 2000 bis Sommer 2001, danach kam schon das Addon LoD, welches bis heute gültig ist.
Der Unterschied besteht darin, daß Blizz mit dem Addon gravierende Änderungen am Spiel vorgenommen hat, die für weniger freaks aber für mehr mainstream-Spieler gesorgt haben, Details würden jetzt zu weit gehen, nur die 2 dicksten Brocken:
Der eigentliche Reiz bei D2 online classic war, im Hardcoremodus in der Rangleiter aufzusteigen und das Itemsystem. Beides wurde von Blizz selbst kaputtgemacht, und zwar so:
Es gab 2 getrennte Leitern, eine für Softcore, eine für Hardcore. Glaube, am Anfang nur die Top50 oder Top200 oder so, später ging's bis 1.000, wenn ich das richtig erinnere. Das spannende an der Hardcoreleiter war einfach, daß man sich europaweit mit anderen Spielern messen konnte (durch Punktestand), und wenn jemand gestorben war, wurde sein Name ausgegraut, verblieb aber in der Ladder. So konnte man immer sehen, ob jemand "RIP" war, und wo sein eigener Platz war. Der Adrenalinschub, in hardcore niemals zu sterben und gleichzeitig in der Europaleiter ganz weit oben zu stehen, war ein sensationelles SPielerlebnis. Maxlevel war 99, was aber niemand erreichte, weil es spätestens ab 88 so wenig Punkte pro Mob gab, daß es immer laaaaangsamer voranging. In Hardcore waren die Topchars zwischen 90 und 92, nur 1 Teamchar kam noch weiter bis 94 oder so, der wurde aber von mehreren Leuten Tag+Nacht gespielt und supportet (Russen). Dieses sensationelle Spielgefühl hat Blizzard mit dem Addon kaputtgemacht, indem dort jeder Idiot ziemlich schnell Lev99 werden konnte, was dazu führte, daß die Leiter innerhalb weniger Wochen mit 1.000 99er Chars gefüllt war, die alle die gleiche Punktzahl hatten - ziemlich sinnfrei, wie man erkennen kann.
Die zweite Sache war das ursprüngliche Itemkonzept. Es gab magische und Setgegenstände, die waren in der Urclassicversion wertlos, und sog. Uniques und Rares. Die Uniques waren leider nicht Unique sondern Massenware, weil jeder 10 Stück davon hatte, aber es waren neben viel Schrott ein paar unverzichtbare Items dabei, die mit besonderen Eigenschaften einfach Pflicht waren. Diese waren auch relativ leicht zu bekommen, da Massenware. Das Sensationelle waren die Rares. Diese wurden einfach zufallsgeneriert. Dadurch waren sie meistens Schrott, aber manchmal war eben ein Megakracher dabei, wo alle Präfixe und Suffixe auf den Stats richtig gut waren, ich glaube, es gab 5-8 Statslots oder so, und die konnten auch noch unterschiedlich belegt werden. Die Kombinationsmöglichkeiten waren unendlich und jedes Stück einzigartig. Eigentlich hätten die Rares "unige" heißen müssen. Diese konnte man im Handelschannel auch tauschen gegen andere. Das war damals wirklich superspannend, die Suche nach dem perfekten Rare, was einem auf dem letzten Slot noch fehlte.
Auch das hat Blizz erfolgreich kaputtgemacht, indem im Addon so gute Sets rauskamen, daß nach ein paar Wochen jeder mit dem gleichen Set rumrannte, so wie jetzt auch in WoW - ebenfalls reichlich sinnfrei für meine Begriffe.
Naja, für mich selbst war das Jahr D2 classic die aufregendste Zeit bis heute, danach mit dem Addon fiel die Spannungskurve deutlich ab. Danach kam WoW, was damals der Hammer war, aber auch dort fiel die Kurve mit der Zeit wieder ab. Mal sehen, was D3 bringt