Jedes Jahr findet in San Francisco die Game Developers Conference, kurz GDC statt. So kam es auch dieses Jahr wieder dazu, dass sich namhafte Spieleentwickler wie beispielsweise John Carmack, Peter Molyneux, oder eben auch Jay Wilson einfanden, um die neuesten Entwicklungen und Technologien auf dem Markt zu analysieren.

Jay Wilson konnte es dabei nicht lassen nochmals einen Blick auf seine vergangene Arbeit zu werfen und kommentierte das Auktionshaus von Diablo 3. Wortwörtlich sagte er, das Auktionshaus „schade dem Spiel“. Bevor das Spiel veröffentlicht wurde, hatte Blizzard einige Gedanken an das Auktionshaus: Es sollte Betrug vermeiden, man ging davon aus damit einer Nachfrage von Spielern nachkommen zu können, man schätze damit nur eine Handvoll Spieler anzusprechen und dass der Preis der Gegenstände limitieren würde, wieviele Gegenstände letztlich gelistet und verkauft würden.

Als das Spiel letztlich öffentlich wurde, realisierte Blizzard, dass sie über die letzten beiden Punkte geirrt hatten. Fast jeder Spieler nutzt heutzutage das Auktionshaus (Wilson machte nochmals klar, dass auch heutzutage noch ca. 1 Million Spieler pro Tag spielen, 3 Millionen pro Monat), entweder nur vereinzelt (so gut wie jeder) oder sogar regelmäßig (über 50 % der Spielergemeinde). Das führte letztlich dazu, dass Geld zum Hauptmotivator im Spiel avancierte und damit einfache Motivationen, wie zum Beispiel Diablo zu besiegen, zum erliegen kamen. Außerdem wurden durch das Auktionshaus Gegenstandsbelohnungen nahezu wertlos.

[singlepic id=2680 w=320 h=240 float=right]Wilson machte außerdem klar, dass das Gold-Auktionshaus deutlich schädlicher sei als das Echtgeldauktionshaus, da es von mehr Spielern genutzt würde und die Preise dadurch auch größeren Schwankungen ausgesetzt seien. Könnte er die Auktionshäuser abschalten, „würde er es tun“, sagte Wilson. Bei der aktuellen Spieleranzahl sei es für Blizzard jedoch nicht abschätzbar wieviele Spieler das Auktionshaus tatsächlich hassen, und wieviele es mögen. Ein Feature abzuschalten, welches möglicherweise viele Spieler mögen, wäre fatal.

Ein kleiner Lichtblick kam jedoch von ihm höchstpersönlich, da Wilson in Aussicht stellte, dass das Team bereits an einer tragfähigen Lösung arbeite. Mehr Details wollte er dazu jedoch nicht verraten.