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Diablo 3: Reaper of Souls Beta angespielt – Der erste Eindruck (Hardcore, Hexendoktor)

Seit gestern läuft der geschlossene Diablo 3: Reaper of Souls Beta-Test, bei dem sich auch unser Ysuran mit dem Hexendoktor durch den neuen 5. Akt gekämpft hat – und zwar im Hardcore-Modus. In diesem Artikel schildert er den sich ihm nach 8 Stunden Spielzeit bietenden Ersteindruck von Diablo 3: RoS also aus Sicht eines reinen Hardcore-Spielers. Dies ist wichtig zu erwähnen, da zwar viele der geschilderten Eindrücke und darauf fußender Bewertungen so auch von Softcore-Spielern wahrgenommen werden, andere Aspekte von Diablo 3 jedoch gänzlich anders interpretiert werden, wenn man mit dem kleinen Unterschied spielt, dass man eben nur einmal sterben darf.

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Diablo 3: Reaper of Souls Info-Übersicht Diablo 3: Reaper of Souls Diskussionsforum

Ich hatte die Ehre einen Tag das neue Diablo 3 Addon „Reaper of Souls“ anspielen zu dürfen und nutzte dies gleich mal aus. Insgesamt ca. 8 Stunden konnte ich spielen und streamen und ackerte mich so durch Akt 5 und den Abenteuermodus hindurch. Hier meine ersten Eindrücke dazu, in Bezug auf bestimmte Fragen, die sich mancher stellen mag.

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1. Hardcore-Modus – Ist das nicht extrem laggy?

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Könnte man meinen. Ich habe die gesamte Zeit über mit einer gelb angezeigten Latenz gespielt, und hatte nicht ein einziges Mal Probleme irgendwie besonders antizipieren zu müssen, weil das Spielgeschehen hinterher hinkt. Trotz 300 bis 400 Millisekunden lief das Spiel flüssig und stabil. ich weiß natürlich nicht wie das Spielgefühl zum Start von Reaper of Souls aussehen wird, aber ich werde auch dann direkt mit Hardcore beginnen (respektive fortfahren), nur eben auf geringerem Schwierigkeitsgrad, um auf Nummer Sicher zu gehen. Die aktuellen Stresstests der Server sehen ja zumindest so aus, als würde man das Dilemma vom D3 Vanilla Start vermeiden wollen.

2. Der Progress in Diablo 3: Reaper of Souls in 8 Stunden Spielzeit

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In den 8 Stunden Spielzeit habe ich 10 Level und ein Paragon-Level geschafft, wodurch mein Hexendoktor nun Level 70 ist (Account Paragon-Level 88). Gestartet hatte ich mit einer DPS von 40.000 und einem Lebenspool von ca. 38.000, Resistenzen von ca. 600 und Schadensreduce durch Rüstung von ca. 56 %. Am Ende lagen die Werte bei 188.000 DPS, einem Lebenspool von 375.000, Resistenzen von 900 bis 1200 und Schadensreduce durch Rüstung von etwa 65 %. Alte Items trage ich nur noch in Form eines Okulus-Ringes, der Rest wurde relativ schnell ausgewechselt. Meine Waffe ist eine 2400 DPS-Zweihandwaffe, die ich selbst geschmiedet habe und dann mittels Verzauberin verstärkt hab (vorher 1600 DPS, das verzauberte Affix war dann + X Schaden). In all der Zeit konnte ich Akt 5 bewältigen und alle Bounties einmal durchackern, inkl. Nephalem-Portale im jeweiligen Akt.

3. Diablo 3: Reaper of Souls Akt 5 – Wie gefällt er?

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Ich muss gestehen, dass ich durch den neuen Akt 5 in Diablo 3 durchgerannt bin, da ich ihn nur deswegen benötige, um den Abenteuermodus freizuschalten. Dennoch: Akt 5 ist der beste Akt von allen bisher. Er ist mit extrem viel Liebe gestaltet, der Soundtrack ist umwerfend. Die Monsterdichte ist herrlich und die schon vorgestellten Interaktionen zwischen den Monstern sind ebenfalls einfach bewundernswert. Allein dieser Akt sind 30 € des Addons wert, falls es denn in dem Preissegment released wird. Es gab auch in Akt 5 knackige Spielsituationen, gerade von Zwischenbossen, mit denen man nicht rechnete. Dies war gerade als Hardcore-Spieler besonders tricky, denn versucht mal einer Situation, die euch das Leben kosten kann, auszuweichen, wenn Ihr sie nicht kennt. Eine Szene gab es beispielsweise, in der viel Schaden ausgeteilt wurde, aber Engel einen Schutzschild aufstellten, hinter dem man sich positionieren konnte. Ich habe diesen Schutzschild lange nicht erkannt, und bei jedem Schadensinput 75 % Schaden erlitten. Lange hätte ich diesen Schaden nicht einstecken können, ohne meinen ersten Hardcore-Charakter in Reaper of Souls zu verlieren, doch zum Glück erkannte ich dann den Schutzschild.

4. Schwierigkeitsgrad und Hardcore-Modus von Diablo 3: RoS

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Insgesamt dürften Hardcore-Spieler jedoch aufatmen. Bis auf wenige Spielszenen, in denen viel Schaden eintritt, ist die Bewegung der Lebenskugel deutlich entschleunigt worden, und das ist gut so. Sie geht deutlich langsamer runter, allerdings muss man sich auch irgendwie damit anfreunden können, dass sie deutlich langsamer wieder hoch geht. Das ganze lässt aber eben Taktik zu. Ich habe schon in Diablo 3 Vanilla aus Selffoundgründen nie eine große Waffe mit Lebensraub besessen, weswegen für mich der Nerf in Reaper of Souls eher positiv spürbar ist. Früher musste ich nach Heilkugeln hechten, um mich während den wirkenden DoTs aufzutanken. Heute kann ich mir da deutlich mehr Zeit lassen.
Die Schwierigkeit selbst, die ich wählte, war „Hard“. „Expert“ habe ich ausprobiert, ist aber dann schon mit deutlichem Schadenszuwachs verbunden, und das, obwohl ich eine Toughness von 4,2 Millionen vorweisen kann. Aber gut, zu erwarten, dass man am ersten Tag direkt in die höheren Schwierigkeitsgrade vorstoßen kann, wäre ohnehin zu hoch gegriffen. Nur jene, die jetzt schon ca. 400.000 Schaden austeilen, werden auch in Reaper of Souls auf Level 70 erstmal gute Ergebnisse erzielen.

5. Itementwertung ab Diablo 3: Reaper of Souls – So schlimm?

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Ja. Mit Level 64 hatte ich nur noch zwei Gegenstände angelegt, die ich auf Level 60 getragen hatte. Durch die Smart Drops fällt relativ schnell wirklich gutes Gear, und was nicht passt, wird bei der Mystikerin eben passend gemacht. Bunkern von irgendwelchen Reagenzien oder ähnliches macht nur bei folgenden Sinn:

– Tränen und Essenzen jeglicher Art (wenn ich das richtig verstanden habe, werden die alle zusammen zu den Inferno-Reagenzien verschmolzen)
– Dämonische Essenzen (diese benötigt man für manche Rezepte)
– Gold (braucht man insbesondere für Verzauberungen bei der Mystikerin, jede Verzauberung kostet ca. 30.000 bis 50.000. Jedes Verzaubern eines Gegenstands macht die nächste Verzauberung dieses Gegenstandes teurer)

Man sollte natürlich beachten, dass diese Aussagen einen Selffound-Spieler betreffen. Gear von Auktionshauskäufern wird sicherlich erst ein wenig später abgelöst werden. Mehr zu den Item-Änderungen in Diablo 3: Reaper of Souls.

6. Wie teuer sind die Upgrades von Schmied, Juwelier und Mystikerin in RoS?

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Gar nicht teuer. Nach reinem Gefühl kann man mit ca. 1 Million Gold alle sofort auf das maximale Level bringen. Einzig in den hohen Leveln sind noch besondere Tränke notwendig, die man aber sehr schnell, etwa mit der aktuellen Häufigkeit von dämonischen Essenzen, findet. Als mir nach ca. 1 Stunde einfiel, dass ich die Mystikerin mal upgraden könnte, hatte ich die Tränke schon im zusammen, ohne zu wissen, dass sie für die Upgrades notwendig waren.

7. Der Hexendoktor – wie spielt er sich ab Diablo 3: Reaper of Souls?

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Sehr gut, muss ich sagen. Er spielt sich flüssiger irgendwie, man hat deutlich mehr Möglichkeiten zu variieren. Witzig ist jetzt beispielsweise eine Skillung mit 5 Zombiehunden, die letztlich auch wirklich richtig Schaden austeilen können. Ich habe beispielsweise eine Zeitlang mit Säurewolke gespielt und ein Umstieg auf 5 Zombiehunde und einen Koloss hatte zur Folge, dass der Killspeed ETWAS nach unten ging, aber dafür musste ich eben auch gar nichts mehr machen. Hier hatte ich wohlgemerkt noch NICHT ein Item gefunden, welches dieser Skillung entgegen kommt. Falls ich so etwas finde, dürfte ein Zoodoktor für mich auch mal in Frage kommen. Ich richte mich hier komplett nach den gefundenen Items. Momentan spiel ich wieder mit der HexenDoTer-Skillung, inklusive 3 brennenden Zombiehunden, die ich mit einem Item um 8 % verstärkt hab, sowie dem neuen passiven Skill, dass Heimsuchung und Heuschreckenplage nahezu unendlich lang andauern. Dadurch kann ich mich nach dem Verteilen der Dots komplett auf Piranhas konzentrieren. Da diese jedoch Abklingzeit haben, steh ich häufig auch einfach nur herum oder sammle Beute auf. Hier besteht also noch Handlungsbedarf, möglicherweise durch den Austausch der Zombiehunde mit einem günstigen Castskill wie den Kröten oder Spinnen. Aber für solche Experimente ist ja noch genügend Zeit.

8. Paragon-Punkte in Reaper of Souls?

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Merkt man leider kaum. Im Übrigen wird die Paragon-Erfahrung von Helden in der Ahnenhalle (bereits verstorbene HC-Charaktere) mitgezählt, was sehr entgegenkommend ist. Ich kann jedem in der Hinsicht aber nur raten, lasst das Farmen von Paragon-Erfahrung vor RoS, es sei denn Ihr habt Spaß am Farmen selbst. Nur für den Zweck lohnt es sich nicht, da die einzelnen Auswirkungen von Paragonpunkten so gering sind. Zudem wird ehrlich gesagt nicht wirklich klar, was mit „Area Damage“ gemeint ist, denn dort kann man Paragon-Punkte investieren. Möglichkeit 1 bestünde darin jeden Schaden zu verstärken, der mehr treffen kann als ein Einzelziel, Möglichkeit 2 beträfe den „Splash Damage“, den man ab Reaper of Souls als Affix vorfindet. Die Paragon-Portraits sind übrigens aktuell noch dieselben wie in D3 Vanilla, allerdings bin ich mit Paragon Level 88 auch noch nicht im Bereich, wo ich sagen könnte, was nach der 100 kommt.

9. Große Zahlen?

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Die Zahlen wachsen und mit Level 70 verliert man schnell die Relation dazu. Aus 250k EHP werden 4,2 Millionen „Toughness“, meine 50k Schaden pro Sekunde werden zu 180k und einen Heilungswert gab es bisher ja noch nicht. Letzterer ist übrigens teilweise völlig fehl am Platze möchte ich meinen, denn manche Skills profitieren einfach nicht von Leben pro Treffer und so wird im Heilungswert ein Wert widergespiegelt, der eigentlich nichts ausrichtet. Beim Hexendoktor wäre das beispielsweise Heuschreckenplage. Hier triggert Life on Hit nur bei der ersten Berührung mit den Heuschrecken. Klar, bei vielen Gegnern mag das Sinn machen, aber wirklich gruselig wirds ja nie bei vielen Gegnern, sondern nur bei starken Elite-Gegnern, und wenn die einmal den DoT haben (erstrecht inkl. dem Passiv, dass die DoTs ewig andauern), ist die Lebensgeneration durch LoH nicht mehr gegeben, obwohl der Heilungswert dies suggeriert. Was hilft um mit den großen Zahlen umgehen zu können: Man versucht keine Vergleiche mit den alten Zahlen herbeizuführen, sondern nimmt die großen Zahlen wie sie sind und vergleicht sie mit der Lage (bsp: „Mit X Toughness kann ich auf dem Schwierigkeitsgrad Y relativ gut stehen bleiben.“). Wo es dann fehlt, gleicht man einfach aus.

10. Endcontent, Langzeitspielspaß und Gesamtfazit zu Diablo 3: Reaper of Souls

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Ich bin sehr zuversichtlich, dass mir Reaper of Souls lange Spaß bereiten wird. Ich fand in den 8 Stunden Tests nur ein Legendary (wenn man mal von den legendären Crafting-Mats absieht), und das obwohl angeblich die Droprate auf Testservern höher liegt als auf dem finalen Server. Irgendwann hieß es außerdem mal, dass die Droprate für Legs 6 mal so hoch sein soll wie bislang. Davon merkte ich bislang nichts. Bin ich böse deswegen? Nein! Ich finde es gut. Das eine Legendary hat mich nämlich sofort verstärkt und wird jetzt von meinem Hexendoktor getragen (es war im Übrigen eine Voodoo-Maske, jene, die beim Cast eine gewisse Chance hat zwei Abbilder des Charakters zu erschaffen). Das Spiel hat mich in den 8 Stunden extrem gefesselt, und das, obwohl ich Akt 5 noch nicht einmal entspannt storymäßig durchgegangen bin. Ich habe auch viel herum probiert mit Skillungen, und daran schon viel Freude gehabt. So kann man beispielsweise zur Mystikerin gehen und die Skillaffixe so austauschen, dass sie auf einen bestimmten Build passen. Ich will nicht wissen, wie viel Spaß ich letztlich haben werde, wenn ich noch buildverändernde Legendaries finde.

Aber gilt das für jeden? Ich glaube nicht. Der Kampagnenmodus wird relativ schnell in Vergessenheit geraten und nur noch für Nostalgiker eine Anlaufstelle sein. Wer einen neuen Char in der Kampagne in Akt 1 leveln möchte, ist selbst schuld, denn hier geht viel Zeit flöten und die Monsterdichte macht auch nicht wirklich Spaß, also geht man direkt per Abenteuermodus in den dritten oder fünften Akt. Fraglich ist ja, welches Ziel man sich setzt. BiS-Items? Gut, dann wird man eine Weile beschäftigt sein. Aber das als alleiniges Ziel dürfte die meisten nicht zufrieden stellen. Bei Diablo 2 gab es immer noch den mühsamen Weg nach Level 99. Hier gibts zwar endlose Paragon-Punkte, aber diese motivieren nicht, weil die Punkte witzlos geringe Auswirkungen haben.

Wie gesagt, ich persönlich werde Spaß haben, denn ich habe auch die Classic-Version bis zum Erbrechen gespielt und erst vor wenigen Monaten die Lust verloren, was aber größtenteils auch mit Reaper of Souls und der Gewissheit, dass dort alles in 2 Stunden schneller erfarmt sein wird, zusammenhing. Aber ich kenne einige, die wahrscheinlich am Ende nicht so glücklich sein werden.

Eine Zusatzfrage noch, die ich beantworten will:

11. Wird jeder gleich sein?

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Nein. Das glaube ich nicht. Auch Aussagen wie „Jeder wird irgendwann am selben Punkt ankommen, die Casuals nur etwas später“ würde ich so nicht unterschreiben. Man kann sehr viel Feintuning betreiben, und wenn man hier keine Ahnung von hat, bzw. wenn man das fehlende Feintuning nicht mit Skill ausgleichen kann (oder auf sehr hohen Torment-Stufen eben Skill UND Feintuning beherrscht), dann wird man eben nicht in der hohen Liga mitspielen können. Natürlich weiß ich nicht, wie schnell man in den höchsten Torment-Stufen angelangt sein wird. Kann ja sein, dass man bereits mit wenig Skill, wenig Feintuning und 2 Wochen Zeitinvestition die höchste Stufe packt. Aber hier bliebe es Blizzard ja immer noch offen, weitere Stufen hinzuzufügen. Die Beta dürfte da auch noch weitere Antworten liefern. Aber erstmal möchte ich mich festlegen: Nein, wer mehr spielt, wer besser spielt, wer intelligenter spielt (in Bezug auf Equipzusammenstellung und Kampfskill), der wird erstmal weiter vorn mitspielen können.

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